Warum im Klärwerk Dattenhausen investiert werden muss
An der Gruppenkläranlage in Dattenhausen stehen erneut Investitionen in Millionenhöhe an. Laut einer Pressemitteilung des Abwasserzweckverbands Härtsfeld soll auf dem Gelände zwischen Ballmertshofen und dem im Landkreis Dillingen gelegenen Dattenhausen ein Regenüberlaufbecken gebaut werden. Außerdem soll die bislang in einem Untergeschoss untergebrachte Gebläsestation in ein separates Gebäude verlegt werden. Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf 1,4 beziehungsweise 1,1 Millionen Euro.
Das Regenüberlaufbecken sei notwendig, weil bei anhaltenden Niederschlägen oder Starkregen mehr Abwasser in der Kläranlage ankomme, als diese verkrafte. Besonderer Zeitdruck herrscht der Mitteilung zufolge aber nicht, die Bauarbeiten sind in der Finanzplanung im Wesentlichen für die Zeit nach 2025 vorgesehen. Die Gebläsestation soll hingehen bereits 2024 verlegt werden.
Weitere Orte wollten ihr Abwasser in Dattenhausen klären lassen
Die Gruppenkläranlage wird aller Voraussicht nach in Zukunft noch deutlich mehr Abwasser zu reinigen haben: Bereits beschlossen ist der Anschluss von Weilermerkingen und Dehlingen im Ostalbkreis. Beide Orte sollen voraussichtlich ab 2025 über eine Druckleitung angeschlossen werden. In der Finanzplanung sind hierfür Kosten von 2,8 Millionen Euro vorgesehen. Außerdem hat der Zweckverband auch der nahegelegenen Gemeinde Ziertheim (Kreis Dillingen) ein Angebot unterbreitet, wonach sie ihre Abwasserleitungen in einigen Jahren nach Dattenhausen verlegen könnte.
Ob schlussendlich auch der Dischinger Teilort Demmingen sein Abwasser in Dattenhausen reinigen lassen wird, ist derweil noch offen. Klar ist, dass die Demminger Kläranlage sanierungsbedürftig ist. Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie erstellt. Sie soll darüber aufklären, ob ein Anschluss an Dattenhausen vorteilhafter wäre als eine Sanierung der Anfang der 1980er-Jahre in Betrieb genommenen Demminger Kläranlage. Laut Auskunft von Dischingens Bürgermeister Dirk Schabel rechnet man mit dem Ergebnis der Studie in den kommenden Monaten. In der mittelfristigen Finanzplanung des Zweckverbands sind für den möglichen Anschluss Demmingens 3,2 Millionen Euro vorgesehen. Demmingen ist derzeit der einzige Dischinger Teilort, dessen Abwasser noch nicht in Dattenhausen gereinigt wird.
Abwasser aus drei Landkreisen fließt in den Kreis Dillingen
An die Gruppenkläranlage sind rund zwei Dutzend Städte und Dörfer aus den Landkreisen Heidenheim, Ostalb und Dillingen angeschlossen. Ursprünglich wurde das Klärwerk 1993 in Betrieb genommen, zwischen 2015 und 2017 wurde es erweitert und modernisiert, die Baukosten betrugen damals 3,2 Millionen Euro. Aus dem Kreis Heidenheim sind neben weiten Teilen der Gemeinde Dischingen noch Kleinkuchen, Großkuchen, Rotensohl, Steinweiler, Fleinheim und Auernheim an das Klärwerk angeschlossen.