Neue Untersuchung

Warum sich der Rathausneubau in Dischingen weiter verzögert

Um Kosten zu sparen, tendiert die Gemeindeverwaltung in Dischingen nun dazu, anstelle eines großen Rathausneubaus das jetzige Rathaus mitzunutzen. Das führt zu Verzögerungen bei der Planung:

Warum sich der Rathausneubau in Dischingen weiter verzögert

Mit den Planungen für einen Neubau des Rathauses musste sich der Dischinger Gemeinderat in der Vergangenheit schon oft beschäftigen. Wie es aussieht, wird das auf absehbare Zeit so weitergehen: Die Verwaltung favorisiert nun eine Einbeziehung des jetzigen Rathauses in das Konzept, was weitere Untersuchungen nach sich ziehen wird. Der große Vorteil an einer Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist eine mögliche Ersparnis bei den Baukosten: Laut Gemeindeverwaltung könnte der reine Neubau effektiv mit 18 Prozent der Kosten gefördert werden, eine Sanierung hingegen mit 51 Prozent.

Ursprünglich war ein großer Neubau gegenüber des jetzigen Rathauses geplant, der auf drei Stockwerken alle nötigen Räume enthalten sollte. Dieser hätte Dischingen laut einer Schätzung der Kayser Architekten GmbH 6,6 Millionen Euro gekostet. Das war dem Gemeinderat zu teuer, auch angesichts der sinkenden Einnahmen aus der Gewerbesteuer.

Landesdenkmalamt involviert

Die neue Planung soll Geld sparen, zunächst einmal verursacht sie jedoch Aufwand: Bürgermeister Dirk Schabel erklärte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, dass das Landesdenkmalamt konsultiert werden muss, wenn der Altbau verändert werden soll, zum Beispiel, um barrierefreie Wege zu ermöglichen. Der Kontakt zum Landesdenkmalamt habe sich als sehr schwierig herausgestellt, da es dort im Moment keinen Mitarbeiter gebe, der den Landkreis Heidenheim betreue. Im Mai habe das Landesdenkmalamt einen gemeinsamen Vor-Ort-Termin in Dischingen abgesagt, im Juni habe dann zumindest ein Online-Gespräch stattgefunden.

Vorher habe die Gemeindeverwaltung das Rathaus digital vermessen lassen und die Daten dem Landesdenkmalamt sowie dem Büro Kayser zur Verfügung gestellt. Das sei nötig gewesen, weil die vorhandenen Pläne und Bestandsdaten unvollständig seien.

Für das weitere Vorgehen braucht das Landesdenkmalamt laut Schabel eine bauhistorische Untersuchung. Dafür müsse ein Bauforscher das jetzige Rathaus begutachten und bewerten, wie die Räume umgebaut oder neu genutzt werden können. Die Suche nach einem passenden Bauforscher und die Einholung von Angeboten werde ebenfalls das Büro Kayser übernehmen. Erst nach Abschluss der Untersuchungen könne man das weitere Vorgehen mit dem Landesdenkmalamt und dann mit dem Gemeinderat besprechen.