St. Martinus

Was bei der Renovierung der Dunstelkinger Kirche alles gemacht wurde

Am 16. Juni wird die Dunstelkinger Pfarrkirche wieder eingeweiht. Während der zehnmonatigen Renovierung erfolgten umfangreiche Arbeiten, für die von freiwilligen Helfern aus der Kirchengemeinde auch große Eigenleistungen erbracht wurden.

Im September 2023 ging es mit der Einrüstung des Kirchturms los, aber jetzt ist es so gut wie geschafft: Nach umfangreicher Renovierung und Sanierung wird die seit 13. November 2023 geschlossene Dunstelkinger Pfarrkirche St. Martinus mit einem Gottesdienst am Sonntag, 16. Juni, wieder eingeweiht. Für die kleine katholische Kirchengemeinde bedeuteten die Arbeiten eine große Kraftanstrengung, sowohl in Bezug auf die erforderlichen Investitionen als auch an Eigenleistungen.

Dekan und Pfarrer Dr. Dietmar Horst geht davon aus, dass es bei den bisher erwarteten Kosten von insgesamt 1,145 Millionen Euro für die Renovierung bleiben wird, zu denen die Diözese 1,015 Millionen beisteuert. Größere Überraschungen, die zusätzliche Ausgaben verursachen würden, habe es während der Arbeiten nicht gegeben.

Weniger zuversichtlich ist er im Blick auf den verbleibenden Anteil der eher finanzschwachen Kirchengemeinde. Von deren 130.000 Euro sieht die Finanzplanung eine Summe von 80.800 Euro vor, die durch Spenden und Eigenleistungen aufzubringen wäre. Ein Betrag, den der Pfarrer für kaum zu erreichen hält. Der aus dem Haushalt zu finanzierende Rest werde daher steigen und wohl auch die folgenden Haushalte mit beanspruchen. Kürzlich sei aber noch ein Spendenaufruf an alle Bürger und Bürgerinnen aus Dunstelkingen, Katzenstein, Frickingen und Hofen ergangen.

Der Grund für die Sanierung der Dunstelkinger Kirche

Notwendig geworden war die Sanierung aufgrund von Schäden am Mauerwerk des Chorflankenturms der ursprünglich spätgotischen und 1716 barockisierten Kirche: Die Schwingungen des vierstimmigen Geläuts hatten sich auf die Mauern übertragen und so die Probleme verursacht. Nachdem diese Schäden Ende 2023 behoben und auch die Läuteanlage und die Turmuhr überholt waren, folgten die Arbeiten im Innenraum des Gotteshauses. Hierzu trugen auch Kirchengemeindemitglieder erheblich bei, nicht zuletzt im Februar durch eine aufwendige Reinigung der von einem Grauschleier überzogenen Wände im Langhaus mittels Spezialschwämmen.

An der Decke des Langschiffs und im Chorraum sei aus finanziellen Gründen keine Reinigung vorgenommen worden, denn das hätte der Restaurator machen müssen, schildert Pfarrer Horst. „Dort ist der Grauschleier noch vorhanden. Das sieht man ganz deutlich.“ In den anderen Bereichen brachte der Restaurator dann eine Kalklasur auf die gesäuberten Wände auf, um einen einheitlichen Eindruck der Raumschale zu schaffen.

Was ist seitdem geschehen? „Vor allem wurden die Elektroarbeiten ausgeführt“, so Pfarrer Horst. Dazu gehören Leitungsverlegungen, die Erneuerung der Heizungen im Chorraum und Langschiff sowie der Lautsprecher- und Alarmanlage. Als die vom Schreiner überarbeiteten Holzbänke im März zurück in die Kirche gebracht wurden, wirkten die ehrenamtlichen Helfer bei deren Einbau und der Montage der Bankheizungen, einschließlich Hitzeschutzplatten, mit.

Ein neuer Anstrich gehörte zu den abschließenden Arbeiten bei der zehnmonatigen Renovierung von St. Martinus in Dunstelkingen. Rudi Penk

Ein Orgelbauer kümmerte sich in jüngster Zeit um die Restaurierung und Reinigung der 2006 eingebauten Oberlinger-Orgel, die während der Arbeiten zum Schutz eingepackt worden war. Und ein Gerüst verdeckte in den vergangenen Tagen noch die Fassade von St. Martinus, die einen neuen Anstrich erhielt.

Viele Stunden Eigenleistungen für St. Martinus in Dunstelkingen

Der Pfarrer, der auch selbst bei den Eigenleistungen mit angepackt hat, ist stolz auf die freiwilligen Helfer und Helferinnen bei der Renovierung. Mehrere hundert Stunden seien aufgebracht worden, zuletzt auch für das Wiederaufstellen der zum Schutz und zur Reinigung entfernten Ausstattungsgegenstände und Skulpturen. „Die Endreinigung vor der Einweihung wird ebenfalls vorrangig in Eigenleistung erbracht.“

Unklar ist derzeit noch eine Frage, bei der es um das Geläut geht, das die Mauerschäden verursacht hatte: Können künftig alle vier Glocken auch wieder gleichzeitig läuten? Dazu müsse ein Sachverständiger eine Empfehlung abgeben, erklärt Horst. Und daran werde sich die Kirchengemeinde halten. „Voraussichtlich aber werden nur noch in Einzelfällen alle Glocken zusammen zu hören sein.“ Die Einweihung der Kirche am 16. Juni nach acht Monaten Schließungszeit soll jedenfalls ein solcher Einzelfall sein.

Stehempfang nach dem Gottesdienst am 16. Juni

Pfarrer Dr. Dietmar Horst wird den Gottesdienst zur Wiedereinweihung der Dunstelkinger Pfarrkirche St. Martinus am Sonntag, 16. Juni, um 9 Uhr zelebrieren. An den Gottesdienst soll sich zur Feier der abgeschlossenen Kirchenrenovierung ein kleiner Stehempfang anschließen, der bei entsprechendem Wetter im Freien geplant ist.

undefinedundefined
Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar