Cannes, Hollywood oder Venedig – diese Namen kommen dem Durchschnittsbürger in den Kopf, wenn die Rede von Filmfestspielen ist. Die gute Nachricht ist: Man muss nicht tausende Kilometer fahren zu sündhaft teuren und exklusiven Events, sondern kann den Hauch von Glamour auch in der Region erleben: mit dem Ballmertshofer Filmfest steht am kommenden Wochenende die 47. Auflage des regionalen Filmevents an.
Wer hilft mit
Insgesamt 35 Helferinnen und Helfer engagieren sich freiwillig, um das diesjährige Fest auf die Beine zu stellen. Im Zentrum der Helfer steht die Familie Legner, die ursprünglich aus Ballmertshofen kommt, nun aber jährlich aus aller Welt anreisen, um die Neuauflage das von ihnen gegründeten Filmfestivals zu betreuen. „Mittlerweile helfen wir schon in der dritten Generation mit“, sagt Gründungsmitglied Udo Legner. Familiäre Mitglieder und Freunde kommen für das Wochenende aus Holland, Berlin oder Oberschwaben.
Wir haben uns überlegt, ob wir dieses Jahr das Fest ausfallen lassen.
Udo Legner, Gründungsmitglied
Im Vorfeld des diesjährigen Filmfests stand die Austragung dennoch auf der Kippe durch einen Schicksalsschlag innerhalb der Gründungsfamilie: Gabi Legner, Mitgründerin des Fests, war im Dezember 2023 plötzlich verstorben und hinterließ in dem eingeschworenen Geschwisterkreis eine große Lücke. „Wir haben uns überlegt, ob wir dieses Jahr das Fest ausfallen lassen, haben uns dann aber dagegen entschieden“, sagt Udo Legner. In Gedenken an Gabi Legner pflanzen die Helfer, bestehend aus Familie und Freunden, im kleinen Kreis einen Baum, an dem sämtliche Besucher trauern können.
Das ist geboten
Weit über die Grenze der Ostalb hinaus hat sich herumgesprochen, was vom 26. bis 28. Juli in Ballmertshofen geboten ist: „Wir haben unter anderem Anfragen aus Hamburg“ sagt Legner. Als Besonderheiten hebt der Mitbegründer den Film „Schafstage“ hervor, dessen Regisseur Klaus-Peter Hütt anwesend sein wird. „Das fängt für mich total das Gefühl der großen Filmfeste ein“, sagt Legner. Die Protagonisten des Dokumentarfilms „Die Stangenbohnenpartei“, Jared und Serena, werden ebenfalls für ein Gespräch vor Ort sein.
Neben den über ein Dutzend gezeigten Filmen wird über das Wochenende verteilt ein Programm für Klein und Groß angeboten. Für Kinder wird neben Kinderfilmen Akrobatik angeboten, für sämtliche Altersklassen gibt es den traditionellen Bob-Dylan-Vortrag, den Sebastian-Kneipp-Gedächtnislauf und das Fußballderby zwischen Ortsansässigen und der Filmfestcrew. Für gemeinsame Mahlzeiten ist auch gesorgt, das Highlight dabei: Das Frühstück am Sonntagmorgen wird von Stammgästen durch Musik begleitet. Dass Wunschgast Bob Dylan in diesem Jahr der Einladung aufs Härtsfeld folgen wird, sieht Legner trotz des riesigen Programms als unrealistisch an: „Wir denken nicht, dass er vorbeikommt. Aber sag' niemals nie.“
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