Vorsichtiger Optimismus ist einer Verlautbarung des in Ellwangen beheimateten Batterieherstellers vom Donnerstag zu entnehmen: Zwar ständen die auf IT basierenden Bereiche der Produktion an den fünf Varta-Standorten Dischingen, Ellwangen, Nördlingen, Brasov (Rumänien) und Batam (Indonesien) auch weiterhin still, doch „besteht die Aussicht, erste Teile der Anlagen ab der kommenden Woche wieder anlaufen zu lassen“. Wo und wie, könne im Moment jedoch noch nicht gesagt werden, so der Unternehmenssprecher Dr. Christian Kucznierz auf Nachfrage. Mittlerweile sind elf Tage seit dem Cyberangriff vom 12. Februar auf Teile der IT-Systeme der Varta AG vergangen.
Es gebe „erste Fortschritte“, heißt es in der Pressemitteilung. Die eingesetzte Spezialeinheit arbeite aktuell „mit Unterstützung von IT-Forensikern und Datenanalysten an der schrittweisen Prüfung und Wiederinbetriebnahme der Systeme“. Zuverlässige Angaben zu Dauer der Aufarbeitung, Lösung der Attacke und völliger Wiederaufnahme der Fertigung seien bislang aber nicht vorhanden.
„Organisierte Hackergruppe“ als Angreifer auf Varta ermittelt
Auch bei der forensischen Aufarbeitung wü„“rden Fortschritte erzielt: „Mittlerweile ist klar, dass hinter der Cyber-Attacke eine organisierte Hackergruppe steckt, der es mit hoher krimineller Energie gelungen war, die hohen Absicherungsstandards der Varta-IT-Systeme zu durchbrechen“, teilt der Batteriehersteller mit. Die Behörden seien informiert und die Polizei habe „formal Ermittlungen aufgenommen“. Mit Verweis auf „ermittlungstaktische Gründe“ konnte Kucznierz weitere Fragen in Bezug auf die Hackergruppe oder etwaige Forderungen von Lösegeld nicht beantworten.
Was die Höhe des verursachten möglichen Schadens angeht und in welchem Umfang dieser von Versicherungen abgedeckt ist, sei Teil der laufenden Aufarbeitung. „Geprüft wird aktuell ebenfalls, wie sich die Cyber-Attacke auf die laufende Restrukturierung der Varta AG auswirkt. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Vorfall den Prozess möglicherweise erschweren, aber nicht aufhalten wird“, so die weitere Stellungnahme.
In Bereichen, die ohne IT-basierte Prozesse auskommen, werde weitergearbeitet. So würden Beschäftigte in allen Werken für Wartungs-, Instandhaltungs- und Vorbereitungsarbeiten eingesetzt, um sicherzustellen, dass Aufträge nach Wiederaufnahme der Produktion „schnellstmöglich wieder bearbeitet werden können“. Nach wie vor sei aber ein großer Teil der Mitarbeitenden aus allen Werken zu Hause, bestätigte der Unternehmenssprecher. Und die Erreichbarkeit der Varta AG ist weiterhin eingeschränkt.
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