Warum die "Mehlprimeln 2.0" ein vollwertiger Ersatz in der Dischinger Arche waren
Erst herrschte vor dem vergangenen Veranstaltungswochenende bei den Machern von Kultur in der Arche große Aufregung wegen der krankheitsbedingten, kurzfristigen Absage von der ausverkauften Veranstaltung mit der Kabarettistin Lizzy Aumeier. Doch dann zeigte es sich, dass das Arche-Team gute Verbindungen hat. lohnte es sich, gute Verbindungen zu haben. Spontan konnte ein Ersatz organisiert werden, mit Reiner und Flavia Panitz, was dann viel mehr als nur ein Ersatz wurde. Früher trat Panitz mit seinem vor zwei Jahren verstorbenen Bruder Dietmar als die „Mehlprimeln“ und oft an der Seite von Dieter Hildebrandt auf. In der Arche war seine Tochter Flavia an seiner Seite, sozusagen als "Die Mehlprimeln 2.0".
Liebevolle Vater-Tochter-Dynamik
Die beiden bescherten dem Publikum - von 130 blieben genau 100 beim geänderten Programm - humorvoll-musikalische zwei Stunden plus frenetisch erklatschten Zugaben. Besonders gefallen hat die unvergleichliche liebevoll-stichelnde Vater-Tochter-Dynamik auf der Bühne, scharfzüngige Pointen und musikalisches Können. Gemeinsam witzelten der alte Hase und die fortgeschrittene Anfängerin gekonnt über die großen und kleinen Tragödien des Alltags, die Liebe, das Alter, sowie das Übermaß an Irrsinn und Heuchelei. Mit Reiner an der Gitarre und Flavia an Hackbrett und Ziehflöte besangen sie Aliens in Frau Maiers Garten und moderne Landwirte und interpretierten bekannte Melodien und Künstler auf ihre ganz eigene Art. Flavia begeisterte besonders mit ihrer samtweichen-kraftvollen Altstimme.
Zufriedene treue Zuschauer
Ihr Programm war ein Erlebnis für die treuen Zuschauer der Kleinkunstbühne, die herzhaft über die scharfsinnigen Beobachtungen der Künstler lachen konnten. Reiner und Flavia bewiesen sich zweifellos als hervorragende Vertreter des kritischen Musikkabaretts: Unbeschwert, politisch unkorrekt, trafen sie den Nerv einer Zeit, die oft genug von Absurditäten aller Art geprägt ist. Das Publikum wurde auf eine unterhaltsame Reise mitgenommen, bei der sich Lachen und nachdenkliche Momente abwechselten, so wie es sich gehört für einen gelungenen Kabarettabend.