Wieso auch das Christkind dran glauben muss
In der ausverkauften Arche fielen nur wenige Plätze der momentanen „Hustenwelle“ zum Opfer. Und genau über die freute sich bei ihrer Begrüßung Inge Grein-Feil. „So werden wir nicht angesteckt und können den Abend mit Michi Altinger und Einmann-Orchester Andi bakteriell abgesichert genießen!“
Mehr als nur eine Lesung
Und genau das ist dann auch gute zwei Stunden passiert. Alles, was der weithin beliebte Kabarettist, bestens bekannt vom BR-„Schlachthof“ (und nicht zu vergessen seit 22 Jahren Freund der „Freunde“), extra aus München angereist, erreichen wollte, blieb letztendlich jedem selber überlassen. In erster Linie las er aus seinem Buch „Auch das Christkind muss dran glauben“ skurrile Geschichten vor. Nun ja, einfach nur vorlesen ist natürlich nicht Altinger. So steigerte sich alles deutlich darüber hinaus. Mit Mimik und Körpereinsatz, auch mit selbstverfassten Liedern zur Gitarrenmusik von Andi Rother. Überhaupt der Musiker: Große Klasse! Im Halbschatten der Bühne lenkte er durch großes Können den Blick auf sich. Niemand wollte das Geringste verpassen, was die beiden Bühnenkünstler aus eigentlich banalen Ereignissen eines bayrischen Kabarettisten und Familienvaters knapp über 50 dem Publikum so zumutetet. Dies bewegte sich zwischen Nikolaus, Weihnachten samt Vorbereitung, einem Radiointerview und dem Briefstalking einer gewissen K. bis hinein zum Dreikönigstag, und wurde an Worten und Tönen harmonisch - oder besser gesagt, treffend absurd und Lachmuskeln strapazierend fast auch TUchfühlung mit den Anwesenden präsentiert. Grandiose Überraschung war dabei Michi Altingers Spiel auf der Querflöte. Die Geschichte hierzu muss man von ihm selber lesen oder hören. Hier mischten sich am laufenden Band unglaubliche Wahrheiten mit echten Lügen. Was an diesen Altinger-Geschichten stimmt und was nicht, darüber musste das Publikum rätseln und durfte sich ertappt fühlen.
Lebenshilfe für Zuhause
Nach diesem Abend konnte jede(r) für sich eine exklusive Lebenshilfe mit nach Hause nehmen, mit der sich alle Krisen zum Fest der Liebe im Keim ersticken lassen. Was allerdings nach dem 6. Januar passiert, dafür wollte Altinger keine Verantwortung übernehmen. Mit einem herzlichen „Möge die Weihnacht mit uns sein!“ dankte er nach seinem aberwitzig-gelungenen Schlagabtausch mit Inge Grein-Feil für das Dalmatiner-Geschenk. „Michi, ab jetzt kannst Du für jeden Auftritt bei uns Punkte sammeln - der Einhundertste ist dann frei!“