Zum Tod des Dischinger Ehrenbürgers Bernhard Pampuch
Bekannt war Bernhard Pampuch auch für seinen Humor, den er sich bis zuletzt bewahrt hat. "Sterbensfroh" fühle er sich, befand der 1928 in Oberschlesien Geborene so jüngst gegenüber Familienmitgliedern. Anfang August konnte er noch seinen 95. Geburtstag feiern.
Nach Kindheit und Flucht schlug Pampuch einst den Berufsweg eines Pädagogen ein, besuchte mit 18 Jahren die Lehrer-Oberschule in Schwäbisch Gmünd und wurde mit 21 Lehrer. 1958 kam er nach verschiedenen beruflichen Stationen an die Dischinger Schule und zog mit seiner damals noch jungen eigenen Familie in die Härtsfeldgemeinde. Sechs Jahre später wurde er dort Rektor und leitete die Egauschule bis 1986. Mit seiner zweiten Frau Christa Groll lebte Bernhard Pampuch seit 1995 in Oberstotzingen.
Herausragende Bedeutung erlangte Pampuch besonders durch sein enormes Engagement auf dem Gebiet der Musica Sacra, der seine große Liebe galt. Über Jahrzehnte hinweg wirkte er als Sänger und Leiter dreier Chöre - der katholischen Kirchenchöre von Dischingen und Oberstotzingen sowie des Schlesierchors. In Eigenregie hatte er Instrumente erlernt und beherrschte unter anderem das Orgelspiel, das er über viele Jahre vor allem auch in der Dischinger Pfarrkirche auf der historischen Hoeß-Orgel pflegte und damit bei zahlreichen Gelegenheiten wie Gottesdiensten und Konzerten seine Zuhörer begeisterte.
Die Bürger und Bürgerinnen kannten Pampuch aber auch als kundigen Führer durch die Kirchen im Landkreis, als Wanderführer und Heimathistoriker und -forscher mit umfangreichen Kenntnissen, ebenso als kunstinteressierten, umgänglichen Menschen ohne Berührungsängste. So gab er in späteren Jahren in Oberstotzingen im Rahmen des "Erzählcafes" auch regelmäßig einen lebendigen Einblick in Ereignisse und Erlebnisse.
Kenntnisreicher Autor für die Heidenheimer Tageszeitungen
All dieses Interesse und umfangreiche Wissen bildete den Hintergrund für die lange Zeit, die der Verstorbene auch als kenntnisreicher Autor unter anderem für die Heidenheimer Zeitung und die Heidenheimer Neue Presse tätig war. Unzählige fundierte Berichte und Rezensionen von Bernhard Pampuch zu musikalischen und geschichtlichen Themen sind in den Tageszeitungen in den achtziger und neunziger Jahren erschienen. Er schrieb mit Tiefgang, Sachkenntnis und auch dem bisweilen nötigen Quentchen Humor über die Heidenheimer Opernfestspiele ebenso wie über die Niederstotzinger Musiktage oder die Brenzer Schlosskonzerte.
Mancher wird sich an Bernhard Pampuch aber ebenso noch als Fußballer erinnern, denn diesem Sport war er stets zugetan - als Trainer in Dischingen wie als Spieler. Ein "guter Libero" sei er gewesen, beschrieb er sich selbst vor einigen Jahren in einem Gespräch. Und eine ganze Reihe von Ehrungen wurden dem vielseitigen Rektor a.D. zuteil. Ganz an der Spitze steht hier die Verleihung der Ehrenbürgerwürde durch die Gemeinde Dischingen im Jahr 2009.
Am Dienstag nun starb Bernhard Pampuch in Oberstotzingen. Wie aus dem Familienkreis geschildert wird, hatte er auch in den letzten Jahren seine zahlreichen Liedtexte immer präsent und seine Frau und andere konnten bis zuletzt immer mit ihm singen. Eine Tätigkeit, für die Pampuch zeitlebens stand und die ihm stets am Herzen lag.