Vier Kapellen, eine Gemeinde, ein Konzert

Beim Albkonzert spielten die Musikvereine Gerstetten, Dettingen, Gussenstadt und Heldenfingen

Die Musikvereine der Gesamtgemeinde Gerstetten gaben am Samstag zum 37. Mal ein gemeinsames Konzert. Mit welchen Stücken die Musikerinnen und Musiker aus Gerstetten, Dettingen, Gussenstadt und Heldenfingen beim Albkonzert begeisterten.

Beim Albkonzert spielten die Musikvereine Gerstetten, Dettingen, Gussenstadt und Heldenfingen

Zum 37. Mal in der Geschichte der Albkonzerte trafen sich am Samstag in der Georg-Fink-Halle die Musikerinnen und Musiker der Gesamtgemeinde Gerstetten zu ihrem traditionellen Festival der Blasmusik. Die Musikvereine aus Gerstetten, Dettingen, Gussenstadt und Heldenfingen hatten für das große Treffen leidenschaftlich geübt und geprobt. Das Publikum lohnte es ihnen mit einer vollen Halle. Durch das Programm führten Damir Meta und Andreas Schmid.

Für Jürgen Berger, den Vorsitzenden des Gerstetter Musikvereins, der heuer die Rolle des Gastgebers übernommen hatte, ist das Treffen bei diesem gemeinsamen Musikerlebnis auch eine Basis für die gegenseitige Freundschaft. Bürgermeister Roland Polaschek empfahl, nach Corona und anderen bedrückenden Ereignissen für einige Stunden die Tristesse zu vergessen. Mit besonderer Freude begrüßte Polaschek seinen Giengener Kollegen, Oberbürgermeister Dieter Henle, der zusammen mit seiner Frau auf die Alb gekommen war.

Musikverein Gerstetten mit neuer Dirigentin: Kathrin Graf

Mit Kathrin Graf hat der Musikverein Gerstetten eine neue Dirigentin am Pult, die mit der „Grande Fanfare“ das Konzert eröffnete und mit spielerischer Kraft und großer Taktsicherheit das mit 60 Musikerinnen und Musikern besetzte Orchester durch das voluminöse Werk steuerte. Ötzi, dem Mann im Eis, hat der Tonschöpfer Otto M. Schwarz eine eigene Komposition gewidmet. Dem Geheimnisvollen des Fundes, den mühseligen Schritten des Eismannes und seinem tragischen Ende setzte Gerstetten ein beeindruckendes musikalisches Denkmal und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck. Ein weiteres Highlight bescherte Gesangssolist Alexander Szabo in „You Raise Me Up“ mit seiner ausdrucksstarken Stimme. In „The Nature Of Hope“ versüßten die Holzbläser das Erlebnis.

Die Plätze wurden gewechselt und mit dem Musikverein Dettingen ging es „Im Eilschritt nach St. Peter“. Flott und frisch servierte Jonas Streit das so benannte Werk, um hinterher mit „All Of Me“ dem Solisten für Tenorhorn, Sebastian Schuh, das Zeichen zum Einsatz zu geben. Der meisterte seinen Part mit Noblesse und sicherem Ansatz. Einen Ohrwurm im Dreivierteltakt hatte Dettingen mit dem „Augenstern“-Walzer im Programm, dessen Anmut ebenso gut gefiel wie die unterhaltsame „The Phil Collins Collection“ mit ihrem beeindruckenden Schlusssatz.

Jeder Musikverein spielte vier Stücke

In der Pause drängelte sich das Publikum im Foyer. Dann war es am Musikverein Gussenstadt, im Scheinwerferlicht Platz zu nehmen. Dirigent Manuel Sommer hob den Taktstock für den „Hochfeiler Marsch“. Den servierten die Musiker mit Schmiss und präzise sitzenden Paukenschlägen, ehe man mit „Dragon Fight“ auf Drachenjagd ging. Versöhnlicher erklang der „Queen’s Park“, in dem die britische Königin so gerne lustwandelte. Ihr hätten die Töne gefallen und auch dem Publikum gefielen sie. Die „Kleine ungarische Rhapsodie“ lehnte sich an magyarischen Übermut, an Tanz und Brauchtum an.

Der Musikverein Heldenfingen debütierte zunächst mit einem ausgefallenen Gag. Vor dem Auftritt ließ Dirigent Philip Gröber lautstark eine Sirene aufheulen, bevor die Heldenfinger Musikanten „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ spielten. Das Ereignis von 1910 hat Ron Goodwin in Töne gefasst und ließ die Kisten, untermalt von Pfiffen und Gezwitscher, noch einmal starten. Happy Days und Sonnenschein gab es mit James Lasts „Golden Hits“. Weitere Ohrwürmchen servierte Heldenfingen mit „Eighties Flashback“ und „Tetris Theme“.

Zum Schluss spielten alle vier Kapellen

Beifall und Zugaberufe waren den Musikern sicher, als sich alle vier Kapellen unter dem Hallendach zum großen Finale versammelten und unter der Leitung von Kathrin Graf zunächst der „Kaiserin Sissi“ gedachten, um anschließend die Noten für den populären Militärmarsch „Alte Kameraden“ aufzulegen.