Marode Straße im Ortskern

Bekommt die Gerstetter Schillerstraße jetzt wirklich einen Gehweg?

Schon oft war der Ausbau der Gerstetter Schillerstraße Thema im Gemeinderat. Trotzdem ist ihr Zustand nach wie vor bedenklich. Jetzt soll der Ausbau aber in Angriff genommen werden.

Bekommt die Gerstetter Schillerstraße jetzt wirklich einen Gehweg?

Bauverwaltungsamtsleiter Hannes Bewersdorff drückte es so aus: "Die Schillerstraße ist in einem erbarmungswürdigen Zustand." Anwohnerin Doris Banzhaf formulierte in der Bürgerfragestunde des Gemeinderats deutlich schärfer: "Die Straße ist in einem elenden Zustand und eine Schande für Gerstetten." Schon zu Bürgermeister Klaus Merkles Zeiten, dessen letzte Amtsperiode 1994 endete, habe sie sich für Verbesserungen an der Schillerstraße ausgesprochen, auch in jüngerer Vergangenheit sei sie in der Angelegenheit immer wieder auf die Gemeindeverwaltung zugegangen.

"Bis jetzt ist aber nichts passiert", klagte Banzhaf, früher selbst Mitglied des Gemeinderats. Und weiter: Aktuell beobachte sie regelmäßig Grundschul- und Kindergartenkinder sowie Senioren mit Rollatoren, die nicht wissen wohin, wenn Autos kommen, da es an der Schillerstraße keinen Gehweg gibt. "Die Gemeinde und ihr Bürgermeister sollten hier für Sicherheit sorgen."

Schillerstraße in Gerstetten: Für den Ausbau ist Grunderwerb nötig

So wirklich widersprechen wollte Banzhaf niemand. Bürgermeister Roland Polaschek wies lediglich darauf hin, dass man sich einig gewesen sei, die Schillerstraße dann in Angriff zu nehmen, wenn es mit dem für den Ausbau nötigen Grunderwerb bei den Anliegern geklappt habe. Hier könnte man jetzt vorankommen: So soll im Rahmen eines Bauleitplanverfahrens der anliegerbeitragspflichtige Ausbau der Schillerstraße vorangetrieben werden.

Zwar gibt es aus früheren Tagen bereits eine nach wie vor rechtskräftige Planung. Aus heutiger Sicht geht der damals angedachte beidseitige Gehweg aber über das verkehrstechnisch Notwendige hinaus. Wie Bauverwaltungsamtsleiter Bewersdorff erklärte, könne man die Pläne aber "eindampfen" - zu Gunsten der Gemeinde und des Flächenverbrauchs auf den Grundstücken der Anlieger. Als Vorteil hinzu kommt laut Bewersdorff: "Wird die Maßnahme günstiger, werden auch die Beiträge für die Anwohner günstiger."

Diesen Vorwurf macht Gemeinderat Georg Jäger dem Gerstetter Gremium

Im nächsten Schritt wird die Verwaltung ein Planungsbüro auswählen und beauftragen, Gespräche mit den betroffenen Anwohnern führen und einen Grunderwerbsplan im Gemeinderat beschließen. Auch Details wie die Straßenseite des Gehwegs und eine mögliche Geschwindigkeitsbegrenzung sollen im Verlauf des Verfahrens geklärt werden.

"Es wird Zeit", fasste Gemeinderat Georg Jäger (KWG) zusammen. In der Vergangenheit habe man sich schon oft mit der Schillerstraße beschäftigt, aber nie ein Verfahren eingeleitet. "Den Vorwurf müssen wir uns selbst machen."

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