Doris und Helmut Geißendörfer sind seit 70 Jahren verheiratet
Eine Liebe, die fürs Leben hält – davon träumen die meisten. Doris und Helmut Geißendörfer aus Heuchlingen sind dem Wunsch ein großes Stück nähergekommen. Am Dienstag, 21. November, feierten sie ihren 70. Hochzeitstag. Gemeinsam die Gnadenhochzeit erleben zu dürfen, ist für sie wie ein kleines Wunder. Sie überwanden zusammen jegliche Schwierigkeit, die sich ihnen in den Weg stellte. Dabei verloren sie nie ihre positive Lebenseinstellung und ihren Sinn für Humor. In einem so hohen Alter – er ist 93, sie 90 – sind die Erinnerungen für das Jubelpaar sehr wertvoll.
Als sich die zwei im Jahr 1953 das Ja-Wort gaben, war man in Deutschland noch mit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Auch die Geißendörfers bauten sich mit Fleiß und Zusammenhalt eine Existenz auf.
Familienunternehmen aufgebaut
Geboren und aufgewachsen ist Helmut Geißendörfer in Bad Canstatt. Das Kriegsende führte seine Familie nach Heuchlingen. Er absolvierte seinen Schulabschluss, wäre zwar gern Eisendreher geworden, fand aber eine Anstellung als Kranführer bei der Firma Voith. In weiteren Betrieben sammelte er Erfahrung in der Branche Bauelemente und machte sich damit selbstständig. Bei einer Tanzveranstaltung lernte er seine Zukünftige kennen. Doris Tschetschelka kam im Sudetenland zur Welt, wuchs mit zwei Schwestern auf und lebte nach der Vertreibung noch fünf Jahre in der ehemaligen DDR. 1950 kam sie nach Heuchlingen, arbeitete bei den Firmen Siemens und Beck. Ab 1972 half sie ihrem Mann, war ihm eine wichtige Stütze im Büro und auf der Baustelle. Drei Töchter und ein Sohn kamen zur Welt. 1965 zogen die Geißendörfers ins neue Haus an der Kirchhofstraße.
In seiner Freizeit sang der Heuchlinger gerne im Gesangverein, aber auch im Bezirksmännerchor. Seine schöne Bassstimme war eine Bereicherung. Darüber hinaus war er bei der Feuerwehr und Torwart beim RSV. Auch sie sang gerne im Gesangverein und ging bis vor ein paar Jahren noch zur wöchentlichen Gymnastik in die Hungerbrunnenhalle.
Das Ehejubiläum wurde im Kreis der Familie gebührend gefeiert, zu der neben den Kindern sieben Enkel und acht Urenkel zählen. Die Glückwünsche der Gemeinde überbrachte stellvertretend Ortsvorsteher Franz Kraus.