Gardena-Erweiterung

Drei Auftraggeber, ein Paket

Mit der Werkserweiterung bei Heuchlingen geht es wohl erst 2024 los. Die Vorarbeiten – Zufahrten, Radweg, Entwässerung – aber will die Gemeinde Gerstetten noch dieses Jahr fertigstellen.

Drei Auftraggeber, ein Paket

Im Frühjahr 2023 hätte es losgehen sollen mit den Bauarbeiten zur Erweiterung des Heuchlinger Gardena-Standorts. Ein Blick in den Kalender genügt allerdings, um zu erkennen: Der Termin ist nicht zu halten. Die Pressestelle des Gartengeräteherstellers bestätigt: Im Jahr 2023 sei wahrscheinlich nicht mehr mit dem Beginn der Bauarbeiten zu rechnen. Nach wie vor ziehen sich die archäologischen Grabungen auf der Erweiterungsfläche in die Länge. Zwar haben die Archäologen laut Unternehmensangaben auf dem Westgrundstück inzwischen ihre Arbeit beendet. Im Osten, Norden und Süden des Bestandsgeländes aber sind weitere Grabungen geplant. Weiter in die Zukunft blicken will man bei Gardena erst dann, wenn „absolute Klarheit“ über das Ende aller Grabungsarbeiten besteht.

Seit zwei Jahren ist die Marke Alligator in Giengen Geschichte. Nach der Umstrukturierung mit Verkauf und Entlassungen scheint es beim Nachfolger AigoTec gut zu laufen. Marc Hosinner

Gardena-Erweiterung: Diese Arbeiten sind noch 2023 geplant

Das heißt aber nicht, dass sich im Umfeld des Gardena-Werks in absehbarer Zeit gar nichts tun wird. Noch im Juni könnte es losgehen mit der Erschließung des Gewerbegebiets Äußere Wiesen II. Gebaut werden müssen zwei Linksabbiegespuren von der L1164 als Zufahrten zum künftig erweiterten Werksgelände. Um ausreichend Fläche für die beiden Spuren zur Verfügung zu haben, ist eine Verbreiterung der Fahrbahn notwendig. Dementsprechend muss auch die Entwässerung angepasst werden. Für diesen Part – Kostenschätzung: 550.000 Euro – ist die Gemeinde Gerstetten zuständig.

Bei Heuchlingen: So sollen alle Wünsche erfüllt werden

Das Land Baden-Württemberg wiederum soll ebenfalls noch dieses Jahr einen Radweg entlang der L1164 schaffen. Zunächst im Bereich zwischen der westlichen Ortseinfahrt Heuchlingen und dem Werksgelände, für den Bau eines weiterführenden Radwegs fehlen noch Flächen. Außerdem soll das Land die Kosten für die Sanierung der Fahrbahndecke zwischen der Einfahrt Heuchlingen und der Einfahrt Heldenfingen übernehmen. Die Kostenschätzung für beide Arbeiten, Radweg und Fahrbahnsanierung, liegt bei 1,5 Millionen Euro. Das Unternehmen Gardena selbst plant 2023 zur Erschließung Entwässerungs- und Infrastrukturarbeiten auf dem Werksgelände. Kostenpunkt: 1,8 Millionen Euro.

Damit die Wünsche aller drei Parteien möglichst schnell erfüllt werden können, denkt die Gemeinde Gerstetten über eine gemeinsame Ausschreibung nach. So könnte sich ein einziger Träger um Koordination und Abwicklung der Abbiegespuren, des Radwegs und der Entwässerung kümmern – rechtssicher und für alle Parteien nachvollziehbar. Um dies zu ermöglichen, hat der Gerstetter Gemeinderat die Verwaltung einstimmig ermächtigt, ein Verfahren zum weiteren Vorgehen auszuarbeiten.

Fertiggestellt werden soll das gesamte Arbeitspaket spätestens bis zum Jahresende. „Das wird noch spannend und sportlich“, lautet die dazu die Einschätzung von Gerstettens Bürgermeister Roland Polaschek. Wie er aber dem Gemeinderat deutlich machte, sei Eile geboten. Nur so könne Gardena im Frühjahr 2024 ungehindert mit der Werkserweiterung beginnen.