Nach der Entscheidung, für ein zweijähriges Arbeitsprojekt nach Singapur zu gehen, wurde daraus im Jahr 2018 plötzlich Penang, Malaysia – und durch Covid-19 ein wesentlich längerer Aufenthalt. Wir, Markus und Sabine Linke, sind nun mit unseren Töchtern Amelie und Nele bereits seit sechs Jahren in Malaysia zu Hause, haben uns an das spannende Leben gewöhnt, unseren Alltag an die lokalen Gegebenheiten angepasst, einen „nur in der Wohnung-Dauer-Lockdown“ überstanden und freuen uns jeden Tag aufs Neue, dass man eigentlich das ganze Jahr über außer kurzer Hose, T-Shirt und Flip-Flops keine weiteren Kleider benötigt.
Unsere Eltern besuchen uns mindestens zweimal pro Jahr, um dem Gussenstadter Winter zu entkommen und sind in Penang bereits bestens bekannt.
Mit Englisch kommt man in Malaysia zurecht
Bisher war es für uns nicht notwendig, die Landessprache Bahasa zu lernen, da im kulturell vielfältigen Malaysia zwischen Indern, Chinesen und Malaien häufig auch zum kolonial verbliebenen Englisch gegriffen wird, um sich zu verständigen.
Unsere Kinder (damals fünf und drei Jahre alt) konnten innerhalb von sechs Monaten aufgrund der herausragenden Integrationsarbeit der internationalen Schule, verbunden mit viel Spielspaß und Lernfreunde, fließend Englisch sprechen.
Penang ist eine dicht besiedelte Insel mit fast zwei Millionen Menschen in der Straße von Melakka und mit zwei jeweils rund 15 Kilometer langen Brücken, die mit dem Festland verbunden sind. Es ist einer der bekanntesten Orte für gutes Essen – mit Char Koy They oder Penang Laksa (unglaublich lecker!!!) als Spitze des Eisbergs. Nicht umsonst kommen Touristen aus Singapur, Thailand, China oder vielen westlichen Ländern vor allem hierher, um das Essen zu genießen.
Die Insel bietet allerdings noch wesentlich mehr als lokale und internationale kulinarische Genüsse. Die Innenstadt ist Weltkulturerbe und spiegelt das Zusammenleben von Engländern, Indern, Chinesen und Malaien in der Vergangenheit in Tempeln, Kirchen, der Architektur von Häusern und dem Treiben in den Straßen sehr gut wider.
Wir leben sehr gerne in diesem Mix aus Geschichte, modernen Hochhäusern, Meer und Strand sowie einem mit wildem, tropischem Regenwald bewachsenen Berg (700 Meter über dem Meeresspiegel), dessen Erklimmung uns regelmäßig an die Ostalb erinnert. Der Unterschied wird allerdings spätestens dann deutlich, wenn wir im Wald nicht auf einen Hasen, sondern auf eine ganze Bande wilder Affen treffen.
Laternenumzüge und Weihnachtsmärkte in Malaysia
Trotzdem versuchen wir, unsere Wurzeln zu erhalten und sind beim deutschen Schulverein engagiert, um unseren Kindern das Erlernen der deutschen Sprache zu ermöglichen. Wir organisieren mit der Malaysian-German Society Laternenumzüge und Weihnachtsmärkte oder spielen im deutschen Skatclub mit. Gleichzeitig sind wir ein Teil von Malaysia und feiern auch die traditionellen Feste Deepavali, Chinese New Year oder Hari Raya mit unseren malaysischen Freunden.