Gardena-Erweiterung in Heuchlingen: Archäologen geben ihr "Ja" zum Bau
Lange tat sich nichts auf der Erweiterungsfläche rings um das Heuchlinger Gardena-Werk. Ausgenommen natürlich die archäologischen Grabungsarbeiten des Landesdenkmalamts. Weil sie sich unerwartet in die Länge zogen, konnte der Gartengerätehersteller den ursprünglich angepeilten Baustart im Frühjahr 2023 nicht halten. Der Neubau eines Logistikzentrums und eines Kommissionierungslagers musste warten. Aktuell steht laut Heribert Wettels, Pressesprecher bei Gardena, nach wie vor nicht fest, wann mit den Arbeiten zur Betriebserweiterung begonnen werden kann. Etwas Entscheidendes hat sich jüngst aber geändert: "Die Archäologen sind fertig", sagt Wettels. "Darauf haben wir lange gewartet." Inzwischen liege dem Unternehmen hierzu auch eine schriftliche Bestätigung des Landesdenkmalamts vor. Aus archäologischen Gesichtspunkten spreche nichts gegen eine Bebauung der Fläche.
Nächster Schritt bei Gardena in Heuchlingen: Tiefbauarbeiten an der Infrastruktur
Was das nun für die Betriebserweiterung bedeutet? "Die Grundstücke gehen jetzt in unseren Besitz über", sagt Wettels. Gemeint sind Flächen mit einer Gesamtgröße von 142.000 Quadratmetern, die das Unternehmen von der Gemeinde Gerstetten erstanden hat. Darüber hinaus kündigt der Gardena- Sprecher an, dass sich auf dem Heuchlinger Gelände in den nächsten Tagen und Wochen einiges tun wird. Geplant seien Tiefbauarbeiten an der Infrastruktur. Quasi in Vorbereitung auf die eigentlichen Bauarbeiten. Wettels verdeutlicht: "Das ist nicht der große Start." So stehe der Termin für den offiziellen Spatenstich ebenso noch aus wie der vollständige Zeitplan für die Neubauten. Bis weitere Neuigkeiten bekanntgegeben werden könnten, müsse die ursprüngliche Planung überarbeitet werden. Unternehmensintern stelle sich die Frage, was sich durch die zeitliche Verzögerung geändert habe.
So lief das erste Halbjahr 2023 bei Gardena
Daran dass überhaupt gebaut werden soll, hat sich aber nichts geändert. Auch der rückläufige Umsatz im ersten Halbjahr 2023 hat darauf keine Auswirkungen: 911 im Vergleich zu 930 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Wie das Unternehmen mitteilt, seien die Marktbedingungen aktuell schwierig. So sei bei Verbrauchern eine Kaufzurückhaltung zu spüren, bei Handelskunden ein rigides Bestandsmanagement. Zudem seien die Kosten für Löhne, Rohstoffe und Energie weiterhin auf einem hohen Niveau. Einzig was die Verfügbarkeit von Komponenten angeht, habe sich die Lage entspannt.
Als Schwerpunkte für 2024 nennt Gardena das dieses Jahr eingeführte neue Micro-Drip-System zur Tröpfchenbewässerung, dazu Lona Intelligence, eine KI-basierte Technologie, die Mähroboter lernen und sich anpassen lässt. Gardena gehört zur Husqvarna Group und beschäftigt weltweit 3.490 Mitarbeiter, 2.280 davon in Deutschland an den Standorten in Ulm, Heuchlingen, Niederstotzingen und Laichingen.