Polizeiposten zieht ein

Gerstetten macht weiteren Schritt in Richtung Blaulichtzentrum

Mit der Einweihung des neuen Polizeipostens in Gerstetten werden die Pläne der Gemeinde weiter Realität. Nun fehlt nur noch das geplante Feuerwehrgerätehaus.

Auf dem Weg zur Zusammenführung von Rettungs-, Polizei- und Feuerwache am Ortsrand von Gerstetten ist mit der Eröffnung des Polizeipostens ein weiterer Schritt geschafft. Im Untergeschoss des neuen Gebäudes an der Heuchstetter Straße befindet sich bereits seit Februar die Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), seit April konnten sich Polizistinnen und Polizisten im Obergeschoss einleben. Bei der offiziellen Eröffnung am Dienstag bekamen die Beamten Besuch von verschiedenen Gästen, die alle ihren Teil dazu beigetragen hatten, den Umzug von der Ortsmitte zum Ortsrand möglich zu machen.

Zum Beispiel Dr. Stefan Horrer, der Leiter des Amts Vermögen und Bau in Schwäbisch Gmünd (VB-BW). „Es war keine ganz leichte, aber eine erfolgreiche Geburt“, sagte Horrer über das Unterfangen. Es sei eine sehr ungewöhnliche Lösung, dass das DRK ein Objekt baue und das Land dieses kaufe, „aber es war die sinnvollste Variante“. Geholfen habe auch die „sehr unproblematische Zusammenarbeit“ mit der Polizei bei der Planung.

2025 soll das Feuerwehrgerätehaus folgen

Gerstettens Bürgermeister Roland Polaschek stimmte gerne in das Lob ein. „Mit der Einweihung des Polizeipostens endet ein sehr erfolgreicher Weg“, so Polaschek, „für uns in Gerstetten ist das aber nur ein weiterer Schritt“. Das ursprüngliche Ziel, also DRK, Polizei und Feuerwehr unter einem Dach zu vereinen, sei der Gemeinde leider verwehrt geblieben. Stattdessen soll in einem zweiten Bauabschnitt ein neues Feuerwehrgerätehaus direkt neben der Rettungswache entstehen. Ursprünglich habe man gehofft, mit dem Bau schon 2024 beginnen zu können, Anfang 2025 soll es laut Polaschek aber auf jeden Fall losgehen.

Bernhard Weber, der Ulmer Polizeipräsident, erwartet noch größere Synergieeffekte, sobald die Feuerwehr in der Nähe angesiedelt ist, zum Beispiel beim Austausch von Informationen. Den neuen Polizeiposten bezeichnete er als „Vorzeigeposten“ in einem tollen Gebäude, mit großen und hellen Räumen. „Ich habe kurz überlegt, ob wir nicht das Polizeipräsidium nach Gerstetten verlegen können“, scherzte Weber.

Wegen der Lage am Ortsrand habe er sich zunächst Sorgen gemacht, weil für die Polizei auch „Laufkundschaft“ wichtig sei. Die Polizisten des Postens hätten ihm aber versichert, dass die Menschen trotzdem zu ihnen kommen würden, vielleicht auch wegen der Nähe zum Supermarkt, der sich auf der anderen Straßenseite befindet.

Von Gerstettens Ortsmitte an den Ortsrand

Vor dem Umzug war der Gerstetter Polizeiposten ab 1991 in angemieteten Räumen an der Wilhelmsstraße untergebracht, der Zugang befand sich hinter der Volksbank. Aus einer Pressemitteilung des Landesbetriebs Vermögen und Bau geht hervor, dass diese Räumlichkeiten den „gestiegenen sicherheitstechnischen Anforderungen“ an einen modernen Polizeiposten nicht mehr genügten. Bei der Suche nach einem neuen Standort hatten die Gemeinde Gerstetten und das DRK Heidenheim/Ulm dann die gemeinsame Unterbringung in der geplanten Rettungswache vorgeschlagen.

Schlösser und staatliche Einrichtungen im Portfolio

Der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg in Schwäbisch-Gmünd ist für die Unterbringung der Landesbehörden in den Landkreisen Heidenheim, Ostalb und Göppingen zuständig. Neben den staatlichen Einrichtungen Polizei, Gerichte, Staatsanwaltschaft, Justizvollzugsanstalten und Finanzämter kümmert sich das Amt auch um die Hochschulen der Region sowie um verschiedene Schlösser und andere historische Monumente. Zudem gehören landwirtschaftliche und naturschutzwichtige Grundstücke zum Portfolio von Vermögen und Bau.

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