Irrsinniger Landverbrauch
Hier soll Wald gerodet und die Firmenfläche erweitert werden. Als Ausgleich soll andere Natur (Ackerboden) in Wald verwandelt werden. Wie bitte? Wo wird da was wirklich ausgeglichen? Der Ackerboden ist doch auch Natur. Solch ein Ablasshandel findet allerorten statt. Das Ergebnis hören wir regelmäßig: Landverbrauch nimmt weiter und weiter zu.
Richtig wäre der Handel, wenn versiegelte Flächen der Natur wieder zurückgegeben würden. Dazu hätte ich einen Vorschlag: Vor Jahrzehnten wurde die L 1164 zwischen Anhausen und Dettingen in eine Schnellfahrstraße ausgebaut. Die alte Straße ließ man einfach, wie sie war: 300 Meter Asphalt liegen da nur so im Wald. Ohne jeden Zweck. Kaum wahrnehmbar, weil schön links und rechts eingewachsen. Rechnet man die Breite der Straße mit sechs Metern, dann wäre man schon bei 1800 Quadratmetern Fläche, die man tatsächlich der Natur zurückgeben kann. Und wie groß ist die Fläche, die im Kickethau niedergemacht wird? 1,2 Hektar.
Zur Veranschaulichung rechnen wir das in Quadratmeter um: 12.000. Dann sucht mal, wo ihr die restlichen 10.200 Quadratmeter herbekommt, die entsiegelt werden können. Erscheint das jemandem als zu einfach gestrickt? Ist sicher richtig, aber es dient der Verdeutlichung des Irrsinns des Landverbrauchs.
Reinhard Walloschke, Herbrechtingen