Landkreis Heidenheim stockt Blitzer auf: Das sind die neuen Standort
Diskutiert wird zwar vielerorts über Tempo 30, doch jetzt geht es erst einmal darum, dass die Tempo 50 innerorts eingehalten wird. Der Verwaltungsausschuss des Kreistags hat dem Kauf von zwei neuen Messanlagen für die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung zugestimmt: Gekauft werden jetzt zwei Blitzer bei der Firma Jenoptik Robot GmbH, die das günstigste Angebot für rund 207.000 Euro abgegeben hatte. Mit im Paket enthalten sind ein Stativ für mobile Blitzer, weitere Technik sowie der Aufbau.
Wo die beiden Blitzer-Säulen aufgestellt werden sollen, das hat die Kreisverwaltung bereits vor zwei Jahren in Abstimmung mit den Gemeinden festgelegt, als das Geschwindigkeitsüberwachungskonzept für den Landkreis erarbeitet wurde. Sieben neue Blitzer sollten in den folgenden drei Jahren aufgestellt werden. Nattheim und Sontheim waren voriges Jahr an der Reihe. Dieses Jahr sind Gerstetten und Dischingen dran. Beide Gemeinden waren bislang frei von stationären Blitzern. Im Jahr 2024 sind drei weitere Geschwindigkeitsmessstellen in Herbrechtingen-Bissingen, Niederstotzingen und Hermaringen geplant. Doch das wird nicht das Ende neuer Messstellen sein. Die „Konzeption zur Errichtung weiterer Anlagen zur stationären Geschwindigkeitsüberwachung“ des Landkreises sei noch nicht abgeschlossen, teilt Pressesprecher Tobias Mayer mit.
Das sind die Standorte der neuen Blitzer im Landkreis Heidenheim
Wo genau werden die beiden neuen Säulen in den kommenden Wochen aufgebaut? In Gerstetten wird künftig in beide Fahrtrichtungen an der Ulmer Straße geblitzt am Ortsausgang Richtung Heldenfingen beziehungsweise Altheim. Laut Auskunft von Gerstettens Ordnungsamtsleiter Rudolf Stang wird die Messanlage gegenüber der Tankstelle aufgebaut werden. Warum ausgerechnet diese Stelle? In Gerstetten sei dies mit täglich rund 6000 bis 7000 Fahrzeugen die meist befahrene Straße. „An dieser Stelle wird oft noch flott in den Ort hineingefahren oder schon wieder Gas gegeben beim Hinausfahren“, sagt Stang und verweist auf vorangegangene Verkehrsmessungen vonseiten des Landratsamts. Deshalb mache eine Kontrolle an dieser Stelle Sinn, um den Verkehr abzubremsen.
Gerstetten ist schon seit Jahren ohne stationäre Geschwindigkeitsmessanlage. Früher gab es jeweils einen der alten Starenkästen an der Ulmer Straße an der Ortseinfahrt, wo heute die Bäckerei Gnaier ansässig ist, sowie in Heuchlingen, als es die Ortsumfahrung noch nicht gab und der Verkehr durch den Ort floss.
In Dischingen wurde bislang nur mobil gemessen
Auch Dischingen erhält seinen ersten Blitzer, der den Verkehr auf der Fleinheimer Straße bremsen soll. Aufgestellt werden soll dieser von Fleinheim her kommend auf der rechten Straßenseite kurz vor der Einfahrt zum Netto-Markt vor der Kreuzung mit der Dossenberger Straße. Warum genau an dieser Einfahrtsstraße: „Der Hauptgrund ist, dass hier der Verkehr gebremst werden soll“, sagt Ortsbaumeister Harald Wörner, der vonseiten der Gemeinde für den technischen Anschluss zuständig ist.
An den anderen Ortseingängen gebe es Verkehrsteiler mit einer abbremsenden Wirkung. Bislang gab es in Dischingen und den Teilorten nur mobile Tempo-Kontrollen. Die Gemeinde setze an abwechselnden Orten Geschwindigkeitsanzeigen mit der Rückmeldung über ein Smiley-Gesicht ein.
Nicht alle Blitzer-Säulen im Landkreis Heidenheim sind scharf gestellt
Nicht überall, wo die neuen Säulen stehen, wird tatsächlich auch immer geblitzt. „Wir haben mehr Säulen als Blitzereinsätze“, sagte Landrat Peter Polta auf Nachfrage von Kreisrat Michael Sautter. Er wisse selbst nicht, welche der Säulen scharf gesellt seien.
Die Standorte der neuen Blitzeranlagen seien nach einem Kriterienkatalog sowie in Absprache mit den Bürgermeistern ausgewählt worden, sagte der Landrat auf Nachfrage von SPD-Kreisrat Rudi Neidlein. CDU-Kreisrat und Bürgermeister Norbert Bereska fügte an, dass Nattheim auf zwei priorisierte Standorte verzichtet habe zugunsten von anderen Gemeinden, die sonst keine Messanlage bekommen hätten.
Wie viel Gebühren nimmt der Landkreis über die Bußgelder ein?
Im vorigen Jahr hat der Landkreis mehr Geld an Bußgeldern erhalten, als eingeplant war, sagte Claudia Dürr von der Bußgeldstelle des Landkreises. Eingerechnet seien dabei auch die mobilen Kontrollen. Außerdem hatte der Landkreis voriges Jahr auch einen Blitz-Anhänger im Einsatz. Die genaue Summe wusste sie nicht, im Kreishaushalt ist eine Summe im Millionenbereich an Verwarn- und Bußgeldern jeglicher Art eingeplant.
Landrat Peter Polta sowie auch Nattheims Bürgermeister Norbert Bereska verwiesen darauf, dass die Blitzer keine Abzocke seien und der Fokus nicht darauf liege, Geld einzunehmen. Sondern es gehe vielmehr um sicherheit der Menschen. Die Blitzer hätten eine „generalpräventive Wirkung“, so der Landrat.