Musikalische Begegnung in Gerstettens ungarischer Partnerstadt
Im Jahr 2011 erstmalig veranstaltet, befindet sich das Jugendbegegnungsprojekt Trina Orchestra der Gemeinden Gerstetten, Cébazat und Pilisvörösvár 2023 in der 11. Projektphase. In der letzten Juliwoche trafen sich 92 junge Musiker aus Gerstetten und seinen Partnerstädten in Pilisvörösvár. Vier Probentagen standen dem Streichorchester (26 Musikerinnen und Musiker) und dem Blasorchester (72 Musikerinnen und Musiker zur Erarbeitung des Konzertprogramms zur Verfügung
Die beiden getrennt agierenden Ensemble teilten sich je eine Programmhälfte. Zum Abschluss spielten sie zwei Stücke gemeinsam. Darunter ein Werk, welches das Trina Orchestra bei dem jungen französischen Komponisten Thomas Pironneau in Auftrag gegeben hatte. Der Titel „Hymn to the youth“ wurde schließlich am Freitagabend im großen Festzelt von Pilisvörösvár von dem 98 köpfigen Gesamtorchester dem zu hunderten anwesenden Zuhörern dargeboten.
Abwechslungsreiche und emotionale Augenblicke
Die Streicher unter der Leitung von Gerstettens Musikschulleiter Thomas Neumann eröffneten das Konzert mit Mozarts Ouverture zu der Oper „Die Hochzeit des Figaro“. Auszüge aus Peter Warlocks „Capriol Suite“ die Filmmusik zu Cinema Paradiso und eine Bearbeitung von Franz Liszts Ungarischer Rhapsodie Nr. 2 beschlossen die Werkfolge.
Das wunderbar emotionale Spiel der Streicher und deren stilsichere Interpretation faszinierten die Zuhörer so sehr, dass beim furiosen Ende der ungarischen Rhapsodie das ganze Zelt mitklatsche.
Zwei Zugaben wurden gegeben, wovon eine Anita Olahne Szabo, die Musikschulleiterin aus Pilisvörösvár, mit herzlichem Ausdruck dirigierte („An so it goes“ von Billy Joel). Beim finalen „Viva la Vida“ hielt es dann die Mitmusiker des Blasorchesters nicht mehr auf Ihren Sitzen im Zelt, sie fluteten den Platz vor der Bühne mit freudigen Tanzeinlagen.
Mit großem Sound und viel Rhythmus
Filmmusik aus „Sieben Jahre in Tibet“ und „Mission Impossible“, je ein Werk für die Blechbläser und Holzbläser, eine Bigband Nummer mit Gesang, ein Stück für Percussion Ensemble sowie zwei Werke für großes sinfonisches Blasorchester machten aus dem Zweiten Teil des Konzertabends eine Herausforderung für Musiker und Publikum.
Beide Seiten bewältigten ihren Part jedoch in überzeugender Weise.
Beeindrucken konnte die Vielfalt und Variabilität des großen Blasorchesters ebenso wie die Präzision und Energetik, mit welcher Yann Maniez, Musikschulleiter aus Cébazat, sein Dirigat versah. Die jazzigen, rhythmisch vertrackten Partien der West Side Story und die Klangschichtung in „Symphonic Overture“ und den Filmmusiken ließen kaum Verschnaufpausen. Der ein oder andere hätte sich diese durchaus gewünscht.
Was am Ende des zweiten wie auch schon des ersten Teils überragte und eine starken, bleibenden Eindruck hinterließ war die Professionalität und das pädagogische Geschick der Verantwortlichen und ihres Dozenten Teams sowie die sichtbare wie auch fühlbare Begeisterung der jungen Musikerinnen und Musiker aus Gerstetten, Cébazat und Pilisvörösvár.
Alle 98 Musiker am Schluss gemeinsam
Zuletzt zeigte das vereinte Trina Orchestra bei „Hymn to the youth“, welche Vielzahl an Registern und orchestralen Klangfarben in ihm steckt. Kombiniert mit starken rhythmischen Elementen entstand ein musikalischer Sog, der die Zuhörer packte und sichtbar faszinierte. Yann Maniez demonstrierte erneut sein profundes, meisterliches Können am Dirigentenpult. Emotionaler Höhepunkt und gleichzeitig auch Schlusspunkt des Konzerts bildete der weltbekannte Titel von John Miles mit der lapidaren Überschrift „Music“ hierbei navigierte Thomas Neumann den trinationalen „Orchesterdampfer“ durch zwei Durchläufe. Die Wiederholung wurde vom begeisterten Publikum frenetisch gefordert.
Filmpremiere am 9. September im Netz
Aus technischen Gründen konnte das Trina Orchestra Konzert leider nicht live im Internet übertragen werden. Im Nachgang findet jedoch am 9. September auf der Trina Webseite die Premiere des Konzertfilms aus Pilisvörösvár statt.