Millionenprojekt vor der Zielgeraden

Neubau der Turn- und Festhalle Gussenstadt im Zeit- und Kostenplan: Ein Blick hinter die Kulissen

Der Neubau der Turn- und Festhalle Gussenstadt liegt im Zeitplan und wird voraussichtlich nicht teurer als geplant. Die Einweihung ist für Mitte September geplant. Ein paar Kleinigkeiten fehlen aber noch.

Einer der beliebtesten Sätze, die man über eine Baustelle sagen kann, ist: „Wir sind im Zeitplan.“ Mindestens genauso geschätzt wird die Feststellung, dass der Bau nicht teurer wird als geplant. Beides konnte Gerstettens Ortsbaumeister Bernd Müller unlängst dem Bauausschuss des Gemeinderats verkünden.

Der bislang bekannte Kostenrahmen von 6,7 Millionen Euro für den Neubau der Turn- und Festhalle Gussenstadt werde nach derzeitigem Stand „nicht wesentlich überschritten“, so Müller beim Ortstermin. Die Einweihung wiederum ist für Mitte September angesetzt, rechtzeitig zum Schuljahresbeginn sollen die Handwerker demnach das Feld geräumt haben.

Die Sportgeräte können verspätet kommen

Eine kleine Einschränkung musst der Ortsbaumeister allerdings anbringen: Ob die Sportgeräte rechtzeitig geliefert werden, sei noch nicht klar. Der Hersteller habe eine relativ lange Vorlaufzeit.

Die Ausschussmitglieder waren schon vor dem Betreten der Halle angetan. Der Baukörper ergibt mit dem danebenliegenden, 2022 eingeweihten Kindergarten ein stimmiges Bild. Den ausführenden Firmen ist offensichtlich das Kunststück gelungen, dass die Holzverkleidung des Kindergartens und der Halle trotz unterschiedlichen Alters farblich fast perfekt zusammenpassen.

Im Obergeschoss des Neubaus ist ein Vereinsraum entstanden. Jens Eber

Durch den Haupteingang, neben dem gut erreichbar auch ein Defibrillator zu finden sein wird, gelangen Besucherinnen und Besucher künftig in ein großzügiges Foyer, das recht modern in Glas, Holz und Sichtbeton gehalten ist. Über eine Treppe gelangt man von hier auch ins Obergeschoss, wo neben Funktionsräumen ein großer Vereinsraum entstanden ist, den die Gussenstadter Vereine auch unabhängig von der Halle nutzen können.

Moderne Technik soll im Neubau viel Energie sparen

Ebenfalls im Obergeschoss angesiedelt, von der Öffentlichkeit aber gut verborgen, finden sich die zentralen Technikräume. Beeindruckt zeigte sich der Ausschuss von der Lüftungsanlage mit den Ausmaßen mehrerer hintereinanderliegender Fertiggaragen. Die Anlage ist mit einem Wärmetauscher ausgerüstet, der aus der angesaugten Hallenluft Energie zurückgewinnen kann. Der Großteil der für Heizung, Sanitärbereiche oder Küche benötigten Wärmeenergie kommt aber über das Nahwärmenetz der Gussenstadter Energiegenossenschaft in die Halle.

Mit seiner Holzfassade passt sich der Neubau an den benachbarten Kindergarten an. Jens Eber

Das Herzstück ist freilich die eigentliche Halle, die gleichermaßen für sportliche Aktivitäten wie für Feste oder kulturelle Veranstaltungen dienen soll. Eine feste Bühne gibt es zwar nicht. Dafür kann die Halle für die jeweilige Nutzung umgerüstet werden. Unter der Decke sind Vorrichtungen montiert, an denen beispielsweise Theaterbeleuchtung fixiert werden kann.

Zwischen Halle und Kindergarten entsteht ein Bolzplatz

Der zwischen Halle und Kindergarten entstandene Hof wird in den kommenden Monaten noch zum Bolzplatz umgestaltet, das Hallendach wird analog zum Kindergarten begrünt.

Begrüßt wurde bei der Besichtigung noch einmal, dass beim Bau eine Vielzahl lokaler und regionaler Unternehmen beauftragt werden konnte.

Die bisherige Halle auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird dann voraussichtlich im kommenden Jahr abgebrochen, die entstehende Freifläche soll als Parkplatz dienen.

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