So soll das neue Gerätehaus der Gerstetter Feuerwehr aussehen
8,1 Millionen Euro stehen zur Disposition, wenn 2024 im Nordwesten von Gerstetten der Bagger zu graben beginnt. Der zweite Bauabschnitt der Rettungswache, ein Bau mit acht Garagen, einem Übungsturm und einem eigenen Straßennetz, das die künftigen Verkehrsflüsse regelt, steht an. Den Baugrund teilen sich die Feuerwehr, die Polizei und das Deutsche Rote Kreuz. Am Gebäude der beiden letzteren Organisationen wird bereits seit September 2022 gearbeitet. Kommendes Jahr also die Feuerwache.
Fraglos wirft die Dreiergemeinschaft auf dem Gelände an der Ecke L1165/Heuchstetter Straße neben dem Vorteil der Synergien auch Probleme auf. Denn: Im Einsatzfall kann es natürlich vorkommen, dass alle drei „Blaulichtorganisationen“ ihre Signalhörner gleichzeitig aktivieren und an der Ausfahrt in die Landesstraße 1165 aufeinandertreffen. Mit der Gefahr eines Tohuwabohus aber hatte sich der Gemeinderat bereits in einer früheren Sitzung befasst und den Lebensrettern über eine Ampel Grünlicht in Aussicht gestellt.
Neues Gerstetter Feuerwehrgerätehaus: Jetzt waren die Pläne zu sehen
Der Gebäudekomplex Rettungswache soll noch dieses Jahr fertiggestellt werden. Am Dienstag nun beschäftigte sich der Ausschuss für Umwelt, Bauwesen und Verkehr des Gerstetter Gemeinderats im Beisein einiger Feuerwehrleute mit den Plänen für das schon seit Langem gewünschte Feuerwehrgerätehaus. An der Schautafel im Sitzungsaal hingen die Pläne für den zweiten Bauabschnitt, das ungleich größere und kostspieligere Projekt. Auch Fachplaner kamen zu Wort.
Der Sitzung waren bereits Besichtigungsfahrten vorausgegangen. Außerdem weiß die Feuerwehr einen voll ausgebildeten Architekten in ihren Reihen. Markus Weihreter (Steinheim) ist dann gefragt, wenn es um Heizung, Lüftung und Abluft geht. Unabhängig von der öffentlichen Diskussion empfahl er den Bauherren für die Wärme zwei außen platzierte Wärmepumpen, die über eine Fußbodenheizung die acht Fahrzeughallen frostfrei halten. Für warmes Wasser beim Händewaschen genügten, so Weihreter, stromsparende Durchlauferhitzer und für die so wichtige Entsorgung der Auspuffgase gebe es wirksame Absauganlagen.
Gerstetter UBV-Ausschuss: PV-Anlage ja, Wärmetauscher nein
Gemeinderat Georg Jäger (KWG) hatte aus den Erfahrungen seines beruflichen Alltags sogar einen Wärmetauscher im Kopf. Den allerdings verwarf Gerstettens Ortsbaumeister Bernd Müller. Nirgendwo bei seinen Besichtigungsfahrten habe der zwölfköpfige Bauausschuss derartige Einbauten beobachten können. Dafür geht der Wunsch der Grünen in Erfüllung, die sich auf einem Teil des nach Süden ausgerichteten Steildaches eine PV-Anlage wünschen.
Herzstück einer jeden Rettungswache ist der Funkraum und mit ihm eine krisensichere Übertragung aller Nachrichten. Für Frank Date von der LDS Stockhammer Ingenieure GbR ist daher ein netzunabhängig betriebenes Notstromaggregat ein absolutes Muss für Anlagen in der geplanten Größenordnung. Die Funktechnik werde im Obergeschoß installiert, verfüge über eine wirtschaftliche Ausleuchtung der Arbeitsplätze und folge selbst über Handys den gegebenen Befehlen. Auch der Ordnungsruf der leitenden Personen, „der Letzte macht das Licht aus“, kann in der Rettungswache künftig entfallen. Die Elektronik denkt mit und übernimmt diesen Dienst.
Bürgermeister Roland Polaschek gefällt die jetzt vorliegende Planung deutlich besser als die vorherige. Für ihn hat sich der enge Kontakt zur Feuerwehr und zum technischen Know-how der örtlichen Feuerwehr ausgezahlt. Übrigens: Eine der Räumlichkeiten in der künftigen Rettungswache Gerstetten trägt den einladenden Begriff „Floriansstüble“.