Jubiläum gefeiert

Was beim „Jahr100Abend“ des Musikvereins Albkapelle Dettingen geboten war

Der Musikverein Albkapelle Dettingen feierte mit über 430 Gästen einen „Jahr100Abend“ – die erste von drei Geburtstagsveranstaltungen. Es gab Bravorufe für die beiden Kapellen. Das Comedy-Duo Pfefferle und Zipperle sorgten für Lacher.

Acht junge Männer aus Dettingen nahmen 1924 Schulden auf, um sich Instrumente zu kaufen und mit ihrer Musik den Bürgern gute Unterhaltung zu bieten. Das war der Anfang des heutigen Musikvereins Albkapelle Dettingen vor exakt 100 Jahren. Vorsitzender Michael Späth sprach darüber in seiner Eröffnung des „Jahr100Abends“ am Samstag in der Lindenhalle. Mehr als 430 Menschen waren zu dieser Geburtstagsfeier gekommen.

Laut Späth hatte der Verein Höhen und Tiefen in den 100 Jahren. In dieser langen Zeit sei der Musikverein mit nur drei Schatzmeistern ausgekommen. „Die Gründungsväter wären stolz, würden sie heute sehen und hören, was aus dem Musikverein geworden ist“, schloss Späth unter großem Beifall.

Die Dettinger Jugendkapelle zählt rund 30 Mitglieder

Harry Zimmermann ist die Frohnatur in der Albkapelle und ein um Mutterwitz nicht verlegener Moderator. Bei ihm sei die Jugendkapelle in guten Händen. Der Musikanten-Nachwuchs war prächtig aufgelegt bei der Ouvertüre zum Festabend mit Mike Sutherlands „Just for Fun“. Fehlerlos folgten von Robert Longfield „The Avengers“ und die „Million Dreams“ von Michael Brown. Paul Murthas „The Best of James Bond“ wurde fantastisch interpretiert. Ohne Zugabe durften die rund 30 Akteure nicht von der Bühne.

Beeindruckt vom Klangkörper der Albkapelle war Bürgermeister Roland Polaschek, der die Grüße der Gemeinde Gerstetten überbrachte: Jubiläen seien immer eine große Freude und gute Gelegenheit, neben den Erinnerungen die Ziele für die Zukunft aufzuzeigen. Ein paar Meilensteine aus der Vereinsgeschichte sprach Polaschek an: der Bau eines Musikerheims und letztlich die neue Lindenhalle, die 2018 mit dem Albkonzert der vier Musikkapellen (Dettingen, Gerstetten, Gussenstadt und Heldenfingen) eingeweiht wurde.

Das Comedy-Duo Pfefferle und Zipperle präsentierte sein Programm „Woisch no“

Als „Wächter der Vergangenheit“ stellten sich ganz harmlos als „Pfefferle und Zipperle“ vor. Die beiden Comedians Markus Zipperle, der seine Stimme seit Jahren den SWR-Zeichentrickfiguren Äffle und Pferdle gibt, und Werner Schwarz, geboren in Bolheim, erinnerten sich in ihrem Programm „Woisch no“ nicht bloß an ihre Schulzeit, sondern auch an ihre damaligen Pauker. Was war das noch für eine Zeit mit Bonanza, Flipper und Lassie. Ach ja, und mit dem schielenden Löwen bei Daktari. Eingängig war der Merksatz: „Man darf einen Besoffenen ruhig für voll nehmen!“ Und als Zugabe kamen noch Häberle und Pfleiderer auf die Bühne.

Im zweiten Teil des Abends überbrachte Reinhard Böhm als Präsident des Blasmusikverbands im Kreis Heidenheim die Gratulation der 24 Mitgliedsvereine. Weit über die Grenzen Dettingens und des Landkreises schätze man die Albkapelle und deren erfolgreiche Jugendarbeit. Halb so alt wie der Musikverein, nämlich 50 Jahre, ist die Jugendkapelle.

Die aktive Kapelle unter Dirigent Jonas Streit präsentierte sich in Spiellaune. Die musikalischen Darbietungen wurden mit donnerndem Beifall und vielfachen Bravorufen bedacht. Das Gehörte war eine Mischung aus konzertanten und unterhaltsamen Tonschöpfungen. Zunächst erklang von Albert E. Kelly „Arnhem“ gefolgt von den „Trompetensternen“, die die Solisten Benjamin Pratz und Sascha Frei zum Leuchten brachten. Der „Bangerl Walzer“ von Matthias Haslinger war eine Verbeugung vor einem malerischen Bauernhof in Österreich. Der Konzertmarsch „Arsenal“ von Jan van der Roost machte den Musikern wie den Zuhörern viel Freude. „Oregon“ von Jacob de Haan verlangte den Ausführenden hohe Konzentration ab.

Bevor das von Lukas Bruckmeyer komponierte „Pure Leben“ noch einmal die Freude an unterhaltsamer Musik beschrieb, dankte die Vorsitzende Sabrina Eberhardt vielen Akteuren vor und hinter den Kulissen. Mit dem Titel „Dahoam“ als Zugabe empfahl sich die Albkapelle als Institution, die nicht bloß Hüter der musikalischen Tradition sein will, sondern auch der Architekt, der mit neuen Ideen auch in Zukunft attraktiv für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sein wolle.

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