Kommunale Wärmeplanung

So will die Gemeinde Gerstetten mit der ENBW/ODR an einer klimaneutralen Zukunft arbeiten

Bei der Erstellung eines freiwilligen kommunalen Wärmeplans arbeitet die Gemeinde Gerstetten mit der ENBW/ODR zusammen. Auch die örtlichen Unternehmen sollen beteiligt werden.

Das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg verpflichtet Stadtkreise und große Kreisstädte bis zum 31. Dezember 2023 einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen und beim zuständigen Regierungspräsidium einzureichen. Die Gemeinde Gerstetten zählt nicht zu den Verpflichteten, möchte die kommunale Wärmeplanung aber freiwillig vorantreiben und ihre individuellen Schritte zur klimaneutralen Wärmeversorgung entwickeln.

Bereits im Dezember hatte sich der Gemeinderat bei der Erstellung des Plans zur Zusammenarbeit mit der ENBW/ODR entschieden. Jetzt fiel der Startschuss: Bürgermeister Roland Polaschek und ODR-Projektleiter Philipp Röhrer besiegelten die Partnerschaft mit ihrer Unterschrift.

Diese vier Schritte sollen umgesetzt werden

Insgesamt beinhaltet die Wärmeplanung bis zur Wärmewendestrategie vier Schritte. So umfasst die kommunale Wärmeplanung eine Bestandsanalyse zum Wärmebedarf und zur Versorgungsstruktur sowie eine Analyse der vorhandenen Potenziale zur Wärmeversorgung mittels erneuerbarer Energien. Das heißt, es werden Informationen zu den vorhandenen Gebäudetypen und Baualtersklassen, der Versorgungsstruktur aus Gas- und Wärmenetzen, Heizzentralen und Speichern ermittelt. Darauf aufbauend werden die Potenziale zur Einsparung von Heizenergie in Haushalten, in Gewerbe-, Handel- und Dienstleistungsbetrieben, in der Industrie und in öffentlichen Liegenschaften sowie verfügbare Potenziale an erneuerbaren Energien und Abwärme erhoben.

Auf dieser Basis wird ein Szenario für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 erstellt. Hier wird beschrieben, welche Gebiete sich für Wärmenetze oder eine Einzelversorgung eignen und wo am besten welche Wärmepotentiale zu nutzen sind. Abschließend wird eine Wärmewendestrategie beschrieben, welche sich gezielt mit der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung befasst. Konkrete Maßnahmen mit Priorität und Zeitplan werden definiert.

Unternehmen sollen zeitnah Post von der Gemeinde Gerstetten erhalten

Bürgermeister Polaschek bezeichnet den kommunalen Wärmeplan als individuellen Routenplaner in eine nachhaltige Zukunft. „Jetzt gilt es die Weichen für eine nachhaltige Wärmeversorgung gemeinsam mit der Bevölkerung und den Unternehmen zu gestalten. Deshalb bitten wir die ortsansässigen Unternehmen um tatkräftige Unterstützung.“ Die Betriebe in der Gemeinde Gerstetten erhalten zeitnah von der Gemeindeverwaltung einen Fragebogen, bei dem das Thema Energie- und Wärmeverbrauch am Firmenstandort erfragt wird. Diese Daten werden für eine gute Bestandsanalyse benötigt.

Der „Routenplaner“ für eine nachhaltige Wärmezukunft soll bis Ende 2024 fertiggestellt sein. Die Kosten werden auf circa 92.000 Euro geschätzt. Die Maßnahme wird mit 60.000 Euro aus den Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gefördert.

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