Bürgermeisterwahl

Thomas Junginger kandidiert erneut in Gerstetten

2017 trat Thomas Junginger ohne Erfolg gegen Gerstettens amtierenden Bürgermeister Roland Polaschek an. Nun, da es um Polascheks Nachfolge geht, will er erneut versuchen, Bürgermeister zu werden.

Kein eiliger Entschluss war es für Thomas Junginger, sich um das Amt des Bürgermeisters in Gerstetten zu bewerben. „Für mich war immer klar, dass ich nochmal kandidieren werde“, sagt der 35-Jährige. Bei der Bürgermeisterwahl 2017 war er als einziger Kandidat gegen Roland Polaschek angetreten und unterlegen, obwohl er eine nicht geringe Anzahl an Stimmen sammeln konnte. Nun, bei der Wahl am 23. Februar dieses Jahres, will er es erneut versuchen.

In den dazwischenliegenden Jahren konnte Junginger politische Erfahrung sammeln, war fünf Jahre lang Mitglied des Kreistags und ist seit 2019 Mitglied des Gemeinderats von Gerstetten. Letztere Tätigkeit hat ihn laut eigener Aussage nur in dem Entschluss bestärkt, noch einmal zu kandidieren. „Ich konnte analysieren, was gut und was nicht so gut läuft“, sagt Junginger. Die größten Probleme sieht er in starren hierarchischen Strukturen, darin, dass die Verwaltung immer wieder Mitarbeiter verliere und in der „unzureichenden Kommunikation“ zwischen Verwaltung und Gemeinderat sowie zwischen der Verwaltung und den Bürgern. „Das alles führt zu Unzufriedenheit“, sagt Junginger, im Rat wie in der Bürgerschaft.

Junginger möchte das ändern und sich für Bürgerbeteiligung und Transparenz einsetzten. Dafür qualifizieren ihn laut eigener Aussage seine Werte und die Erfahrungen, die er in seinem Leben gemacht hat. Der 35-Jährige ist Unternehmer, er betreibt eine Mosterei und Safterei in Gerstetten. Zudem engagiert er sich für den Naturschutz im Allgemeinen und die örtlichen Streuobstwiesen im Besonderen.

Anderes Verständnis von Demokratie

Studiert hat Junginger Deutsch, Geschichte und Politikwissenschaften auf Lehramt. Deshalb interessiert er sich besonders für das Thema Bildung und das Gerstetter Bildungszentrum, in das er investieren möchte. Aus dem Studium der Politikwissenschaften habe er ein Demokratieverständnis mitgenommen, das besagt, dass Politik „von unten nach oben“ gemacht werden muss.

„So wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen“, sagt Junginger. „Die Kommunikationsprobleme in Gerstetten lassen sich nur durch mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz lösen.“ Für diese Aufgabe sei ein Kandidat aus Gerstetten besser geeignet als ein „auswärtiger“ Kandidat, weil ein solcher sich erst in die lokalen Themen einfinden müsse und sich deshalb wahrscheinlich zu stark auf die Verwaltung stützen werde.

Ins Gespräch mit potenziellen Wählerinnen und Wählern will Junginger bei verschiedenen Terminen im Hauptort, in den Teilorten und in den Weilern kommen. Insgesamt 13 Termine stehen auf der Liste, los geht es am 26. Januar um 15 Uhr mit einem Ortsrundgang durch Gerstetten, beginnend am Rathaus. Am 27. Januar ist Junginger ab 19 Uhr im Landgasthof Ochsen in Heldenfingen, am 29. ab 19 Uhr im Café au Lait in Heuchstetten und am 30. ab 19 Uhr im Landgasthof Hirsch in Gussenstadt.

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