Spaß und Bewegung

Warum die Eröffnung des Heuchlinger Pumptracks genau zum richtigen Zeitpunkt kam

Die neue Pumptrack-Anlage am Ortsrand vom Heuchlingen bekam bei der Einweihung viel Zuspruch vonseiten der Verwaltung, der Einwohner der umliegenden Gemeinden und der anwesenden Kinder.

Selbst Gerstettens Bürgermeister Roland Polaschek, der die Teilorte seiner Gemeinde eigentlich kennt, war bei der Eröffnung des neuen Heuchlinger Pumptracks am Dienstagnachmittag überrascht: "Ich hab gar nicht gewusst, dass es in Heuchlingen so viele Kinder gibt". Tatsächlich war die Anzahl der Kinder am Gelände beim Sportplatz bemerkenswert hoch, was auch daran liegen könnte, dass die meisten von ihnen den Tag auf der Dorffreizeit verbracht hatten und danach geschlossen zur Eröffnung anrücken konnten.

Außerdem hatten sich auch viele Erwachsene in die Sommerhitze gewagt. Einige kamen mit dem Auto, viele andere mit dem Trekkingrad, Mountainbike oder E-Bike, um die circa 100 Meter lange und aus 350 Quadratmeter Asphalt bestehende Pumptrack-Strecke zu begutachten.

Schnelle Umsetzung des Pumptrack-Projekts in Heuchlingen beruhte auf guter Zusammenarbeit

Dass die Eröffnung bei strahlendem Sommerwetter und zu Ferienbeginn zum bestmöglichen Zeitpunkt kam, konnte jeder sehen. Polaschek betonte, dass alle Beteiligten dafür "total Gas gegeben" hätten. Und Beteiligte gab es einige: Die Heuchlinger Jugend, die die Idee eingebracht hatte, die Ortsvorstehenden von Heuchlingen, Heldenfingen und Dettingen, die sich über einen möglichen Standort verständigt hatten, die Gemeinde Gerstetten, der das Gelände gehört, der Bauhof, dessen Mitarbeitende das Gelände vorbereiteten und die Firma Pumptrack.de, die die Strecke plante.

Natürlich hat die Anlage nicht nur Zeit und Arbeit gekostet, sondern auch Geld. Allein muss die Gemeinde Gerstetten die Kosten von 137.000 Euro aber nicht stemmen. 70.000 Euro konnten über eine Leader-Förderung finanziert werden, dazu kommt noch ein nicht unbeachtlicher Betrag aus privaten Spenden. Wie Marianne Renner, die Ortsvorsteherin von Heuchlingen, berichtete, hatten zum Beispiel Kinder aus Heldenfingen und Heuchlingen mit einem Stand beim Brezgenmarkt einen Teil der Spendensummer erwirtschaftet.

Der Andrang auf dem Gelände nahe des Heuchlinger Sportplatzes hätte größer kaum sein können. Rudi Penk

Auch Renner lobte die Zusammenarbeit der Beteiligten beim Projekt: "Das geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen." Die Lage neben dem Heuchlinger Sportplatz sei besonders gut gewählt, weil dort ohnehin bereits "Spiel und Sport stattfinden" würden und weil der Pumptrack dort auch von Heldenfingen und Dettingen aus zu erreichen sei. "In Zukunft wird das hoffentlich ein Highlight", sagte Renner.

Die erste Landesbeamtin Marlene Bolz, die bei der Eröffnung das Landratsamt vertrat, bezeichnete das Projekt als "wagemutig". Zum einen für die Nutzer, die in Zukunft den Pumptrack befahren werden, zum anderen für die Verantwortlichen, die kurzentschlossen waren, die Kosten zu tragen. Auch Bolz schloss ihre Rede optimistisch: "Die Entscheidung wird sich als goldrichtig herausstellen."

Mountainbike-Rennfahrer fuhr die ersten Runden auf der Heuchlinger Strecke

Markus Söhnlein, der Leiter der Leader-Geschäftsstelle, lobte das Projekt dafür, dass es sich gegen landesweite Konkurrenz durchgesetzt hatte, um die Förderung zu erhalten. In Heuchlingen sei der Pumptrack gut zu erreichen, auch für Familien oder für Großeltern, die mit ihren Enkeln herkommen könnten. "Vielleicht kann man auch mal mit dem Rollator versuchen, eine Runde zu drehen", scherzte Söhnlein.

Die erste Nutzung der Strecke war jedoch einem Fahrrad vorbehalten, dem von Linus Ott, seines Zeichens Mountainbike-Rennfahrer. Er erklärte den anwesenden Kindern, wie ein Pumptrack funktioniert und demonstrierte sein Wissen, indem er einige schnelle Runden fuhr, teils sogar mit Sprüngen, aber ganz ohne Nutzung der Pedale. Wenig später durften dann die Kinder mit Fahrrädern und Rollern aller Art auf die Strecke. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieses Spektakel in Heuchlingen noch an vielen Sommerabenden wiederholen wird.

So funktioniert der Pumptrack

Eine Pumptrack-Anlage ist ein geschlossener Rundkurs mit Steilkurven, Wellen und Sprüngen. Ziel ist es, mit Bikes, Scootern oder Boards den Parcours so zu absolvieren, dass weder in Pedale getreten noch angeschoben werden muss. Nur durch das Hoch- und Niederdrücken der Bikes oder Scooter wird Schwung aufgebaut. Diesen Pumpbewegungen verdankt der Pumptrack auch seinen Namen.