In Vorarbeit auf die Entscheidung des Regionalverbands am 26. Februar wurde die Anzahl der Vorrangflächen von 30 auf 20 verringert. Der Planungsstab des Regionalverbandes schied kleine Gebiete, solche mit Umzingelungspotential und solche mit Naturschutzbelangen aus. Dennoch wurde die auszuweisende Fläche für Windkraft von 1,8 Prozent in Ostwürttemberg mit 2,6 Prozent klar übertroffen. Damit könnte man es nun gut sein lassen, aber seltsamerweise wurde über ein wegen seiner geringen Größe, Zweiteilung und Naturschutzbelangen abgelehntes Gebiet, das Vorranggebiet Steinhaus, noch einmal diskutiert.
Dr. Bühler nannte als Grund dafür den Wunsch der Gemeinde Gerstetten, was der Vorsitzende mit der Bemerkung quittierte: „Wie dieser Wunsch zustande kam, möchte ich nicht kommentieren.“ Dann nahm der IHK-Hauptgeschäftsführer das Wort und wurde deutlicher: Es gebe Interessen der Stadtwerke Heidenheim in diesem Gebiet, sie seien auch „schnell umsetzbar“. Auch der Bürgermeister von Ellwangen suchte nach Gründen, das Gebiet Steinhaus wieder als Vorranggebiet einzustufen. Warum, fragt man sich, soll nun gerade dieses, wie der ehemalige Gemeinderat Häcker es nannte „sehr konfliktbehaftete“ Gebiet, das in der ersten Abstimmung von der Hälfte der Gemeinderäte abgelehnt wurde, gegen den Willen der Planer des Regionalverbandes durchgeboxt werden? Das geht eindeutig auf die Einflussnahme des Gerstetter Bürgermeisters zurück, der seine Bürgermeisterkollegen anschrieb, damit diese sein Projekt wieder zum Vorranggebiet machen sollten.
Es bleibt zu hoffen, dass es nicht gelingt, dass kein Antrag bei der entscheidenden Regionalversammlung durchgeht, die Planungen des Regionalverbandes zu kippen. Und zu hoffen bleibt auch, dass vom nächsten Bürgermeister Gerstettens Transparenz und Bürgernähe anders interpretiert werden als vom scheidenden.
Karlheinz Böhler, Gerstetten