Worauf sich Besucherinnen und Besucher des Bandlift-Festivals 2024 in Gerstetten freuen können

Ein Wagnis war das schon, keine Frage. Das Bandlift-Festival von seinem angestammten Veranstaltungsort, dem Skihang Greuth bei Gerstetten, abzuziehen – nicht alle waren begeistert. Doch der Musikverein Gerstetten, welcher das Festival jahraus, jahrein organisiert, hat sich getraut. Wie es bei einem Pilotprojekt schon allein des Namens wegen kaum anders sein konnte, wurde Bandlift vergangenes Jahr erstmals auf dem Flugplatz bei Gerstetten ausgerufen. Genau dort findet es 2024 von 11. bis 14. Juli erneut statt.

„Im Vorfeld gab es durchaus kritische Stimmen“, gibt der Musikvereins-Vorsitzende Jürgen Berger zu. Ein Bandlift ohne den namensgebenden Skilift im Hintergrund schien vielen kaum vorstellbar. „Im Nachgang haben wir allerdings nur Positives gehört.“ Und daher: „Es hat sich bewährt und wir machen’s wieder.“ Entzerrter, weniger eingepfercht, mehr Festival-Feeling: Das waren die Hoffnungen der Organisatoren und die scheinen sich ganz offensichtlich erfüllt zu haben.

Mit dem Flugsportverein wurde vereinbart, auch 2025 und 2026 das Gelände für das Bandlift-Festival nutzen zu dürfen. Für dieses Jahr kündigt Berger eine „behutsame Weiterentwicklung“ des Konzepts an. Den grundsätzlichen Ablauf wolle man beibehalten. Soll heißen: Über insgesamt vier Tage verteilt werden wieder dutzende Bands, Solo-Acts und auch Chöre auf drei Bühnen verteilt auftreten. Wie immer zahlen Besucherinnen und Besucher keinen Eintritt.

In diesem Jahr möchte sich das Festival auf eine Gruppe besinnen, die in der Vergangenheit im Fokus stand, in der Zwischenzeit jedoch etwas in den Hintergrund gerückt ist: den Nachwuchs. Zwar wird es weiterhin keinen Bandcontest mehr geben, „wir wollen uns dennoch etwas mehr dem Nachwuchsfestival verpflichten“, berichtet Berger. Bewusst wurden daher einige Nachwuchsbands ins Line-up aufgenommen.

Chornacht fest etabliert beim Bandlift-Festival Gerstetten

Die inzwischen schon fest zum Bandlift gehörende Chornacht findet einmal mehr zum Festival-Auftakt am 11. Juli statt. „Chöre sind ein wichtiger Bestandteil der Kulturszene. Für sie stellt das Festival eine Chance dar, auch einmal ein anderes Publikum zu erreichen“, findet Larissa Laufmann, die sich um den Bereich Bandkommunikation bei dem Event kümmert.

Überhaupt will sich das Festival mehr gegenüber unterschiedlichen Genres öffnen. Die Camping-Stage wurde etwa bewusst kleingehalten, um Akustik-Acts eine angemessen große Bühne bieten zu können. Rap soll sich ebenfalls im Line-up wiederfinden. Und neben regionalen Bands haben sich unter anderem „Vinta“ aus Wuppertal und „7ieben“ aus Dresden angekündigt. „Obwohl wir den Bands keine Gage zahlen können, haben sie dennoch zugesagt, die lange Anfahrt auf sich zu nehmen und bei uns zu spielen“, freut sich Kaufmann.

Es ist ein echter Luxus, dass wir auswählen können, wer bei uns auftritt. Den Leuten abzusagen, tut aber trotzdem im Herzen weh.

Larissa Kaufmann über das Band-Line-up beim Bandlift-Festival

Bei einem Festival, das auf Eintrittskarten gänzlich verzichte, sei es schlichtweg nicht möglich, die Musikerinnen und Musiker zu bezahlen. Finanziert wird Bandlift durch den Verzehrverkauf sowie durch die Unterstützung von Sponsoren. „Wir versuchen, das aufzuwiegen, indem wir den Bands eine gute Zeit bieten. Viele finden, dass es bei uns den besten Backstage-Bereich gibt“, erzählt Larissa Kaufmann.

Knapp 190 Bands und Musiker haben sich für die diesjährige Auflage des Bandlift-Festivals beworben – vergangenes Jahr waren es noch an die 120. „Es ist ein echter Luxus, dass wir auswählen können, wer bei uns auftritt. Den Leuten abzusagen, tut aber trotzdem im Herzen weh“, sagt Kaufmann.

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