Zum 1. Januar

Wer das Stromnetz in Gerstetten übernimmt

Mit dem Jahreswechsel übernimmt die neu gegründete Netzgesellschaft Gerstetten das Gerstetter Stromnetz. Unter den drei Anteilseignern der Gesellschaft ist die Gemeinde selbst. Wer die anderen beiden sind und was dies für Kunden bedeutet.

Ab dem 1. Januar 2024 wird das Stromnetz der Gemeinde Gerstetten von der neu gegründeten Netzgesellschaft Gerstetten übernommen. Die EnBW ODR und das Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige werden 49,8 Prozent beziehungsweise 25,1 Prozent der Geschäftsanteile halten, während die Gemeinde Gerstetten ebenfalls mit 25,1 Prozent vertreten ist. Dies teilen die Unternehmen und die Kommune in einem gemeinsamen Schreiben mit.

Konzessionsvertrag ist ausgelaufen

Eine Entscheidung über das Gerstetter Stromnetz war nötig, weil der Konzessionsvertrag ausgelaufen ist. Gerstetten hat im Zuge dessen eine teilweise Rekommunalisierung des Stromnetzes beschlossen, sodass die Gemeinde künftig ein Mitspracherecht hat, zum Beispiel bei Wirtschaftsplänen und Investitionen. Bislang war das Alb-Elektrizitätswerk Geislingen Besitzer und Betreiber des Stromnetzes in Gussenstadt und Sontbergen. Für Gerstetten, Heuchlingen und Heuchstetten war es die ENBW ODR. Die Gemeinde hatte in beiden Fällen kein Mitspracherecht und keinen einheitlichen Ansprechpartner. Durch das Gemeinschaftsunternehmen soll nun alles einfacher werden.

Mit einer Geschäftsführung, besetzt von Vertretern beider Unternehmen, und kommunalen Entscheidungsträgern im Aufsichtsrat werde eine enge Zusammenarbeit gewährleistet, um wichtige Infrastrukturthemen aktiv mitzugestalten, heißt es in der Pressemitteilung.

Durch die Partnerschaft werde das Stromnetz in Gerstetten zukünftig optimal auf die Herausforderungen im Bereich erneuerbarer Energien weiterentwickelt. Die gemeinsame Netzgesellschaft ermögliche einen effektiven Ausbau der Netze und trage somit zur nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde bei. Bürgermeister Polaschek, der ODR-Vorstand Sebastian Maier und der Albwerk-Vorstand Hubert Rinklin sind sich einig: "Gemeinsam gestalten wir vor Ort die Energiewende und schaffen eine nachhaltige Zukunft für Gerstetten."

Für die Kunden soll sich nichts ändern

Ein weiterer Vorteil dieser Zusammenarbeit liege darin, dass für die Stromnetzkunden in Gerstetten durch die neue Konstellation keine Änderungen eintreten. Eine zuverlässige und sichere Energieversorgung bleibe weiterhin garantiert.

Freuen sich auf die künftige Zusammenarbeit (von links): Sebastian Maier, ODR-Vorstand, Bürgermeister Roland Polaschek und Hubert Rinklin, Albwerk-Vorstand. EnBW ODR

Die Gründung der Netzgesellschaft Gerstetten war das Ergebnis eines intensiven zweijährigen Ausschreibungs- und Auswahlverfahrens. Ausgewählt wurden die EnBW ODR und das Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige mit ihren jeweiligen Tochterunternehmen Netze ODR GmbH und Albwerk GmbH & Co. KG. Diese Partnerschaft ermöglicht es der Gemeinde Gerstetten, zukünftig nur noch einen Konzessionsvertrag für das gesamte Stromnetz abzuschließen – und zwar mit der Netzgesellschaft Gerstetten.