Wie geht es weiter mit dem Gerstetter Marktplatzfest?

In Gerstetten macht das Gerücht seit einigen Tagen die Runde: Das Marktplatzfest soll abgeschafft werden. Die zweitägige Veranstaltung findet immer im Sommer auf dem zentralen Platz in Gerstettens Ortsmitte statt – klassisch mit Fassanstich, Blasmusik, Partyabend, Halbe und Grillwurst. Für viele Gerstetter gehört das Markplatzfest zum jährlichen Veranstaltungskalender dazu. Soll damit tatsächlich Schluss sein?

Davon könne im Moment keine Rede sein, versichert Gerstettens Hauptamtsleiter Markus Röhrer. Was stimmt, ist, dass es zeitnah Gespräche zwischen Gemeinde und Vertretern der örtlichen Vereine geben soll, um über die Zukunft des Festes zu diskutieren. "Es sind in den vergangenen Jahren immer mehr Vereine abgesprungen", sagt Röhrer. Zuletzt war das der Tanzsportclub. Mit dem Problem fehlender Freiwilliger haben viele Vereine zu kämpfen. "Wir hatten in diesem Jahr noch zwei Vereine, den VfL und die Kleintierzüchter, die an beiden Tagen aktiv mit einem Stand dabei waren. Zudem war der Musikverein noch an einem Abend dabei", erklärt der Gerstetter Hauptamtsleiter.

Runder Tisch soll Klarheit bringen

Nach dem jüngsten Fest habe einer der an beiden Tagen aktiven Vereine angedeutet, dass eine Teilnahme im kommenden Jahr unsicher sei. "Als Gemeinde müssen wir schauen, wie das in Zukunft Sinn machen kann", so Röhrer. "Das heißt aber nicht, dass wir das Fest jetzt abschaffen wollen." Vielmehr soll offen darüber gesprochen werden, ob und wie es weitergehen kann. "Dabei muss über alle Optionen gesprochen werden." Das Gerstetter Hauptamt hat alle Gerstetter Vereine angeschrieben und zu einem runden Tisch im Oktober eingeladen.

VfL Gerstetten: Gemeinde braucht das Marktplatzfest

An diesem Tisch will auf jeden Fall auch Markus Hartmann sitzen, Vorsitzender des VfL Gerstetten. Seine Position ist klar: Eine Gemeinde wie Gerstetten braucht eine Veranstaltung wie das Marktplatzfest. "Notfalls auch nur mit zwei oder drei teilnehmenden Vereinen", stellt Hartmann klar. "So war es in diesem Jahr und es hat trotz allem funktioniert." Mehr Vereine aber wären natürlich schöner.

Viele Organisationen, so Hartmann, haben zunehmend Probleme, Freiwillige zu finden, die sich bei einer Veranstaltung wie dem Marktplatzfest einbringen wollen. "Das ist nicht nur bei uns so, das ist überall das Gleiche." Und dennoch, so Hartmann, würde es sich lohnen. "Wir haben nicht das große Publikum wie etwa die Nattheimer beim Breamahock, wir haben aber auch gar nicht so viel Platz." Gut angenommen werde das Fest aber trotzdem von den Besucherinnen und Besuchern. Beim runden Tisch im Oktober will sich Hartmann jedenfalls für die Fortführung des Festes einsetzen. Vielleicht, glaubt er, gibt es bei der Diskussion sogar neue Impulse.