Der nordwestliche Steilhang am Unterlauf des „Säuberen Tales“, auch Greuthang genannt, soll von der Gemeinde Gerstetten in einen Hutewald umgewandelt werden. Für dieses Vorhaben, das in drei aufeinanderfolgenden Jahren in mehreren Abschnitten durchgeführt werden soll, erhält die Gemeinde eine Förderquote von 90 Prozent der geschätzten Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde beläuft sich auf 8.906 Euro. Dies wird dadurch begünstigt, dass Gerstetten über einen Windkraftstandort in Gussenstadt verfügt.
Wertvolle Pflanzenvielfalt am Greuthang
Das Ziel der Maßnahme ist die Vernetzung von Biotopinseln, um den genetischen Austausch zwischen Pflanzen- und Tierarten zu fördern. Die umzuwandelnde Fläche am Greuthang ist aufgrund ihrer reichhaltigen Pflanzenvielfalt für Biologen besonders wertvoll. Unter anderem wurden dort das Grüne Besenmoos, der Hirschhaarstrang, das Steppenlieschgras und die Kalksater entdeckt. Tief beastete Eichen, die seit Jahrhunderten in der Region heimisch sind, prägen das Landschaftsbild.
Hutewälder waren früher weit verbreitet und dienten als Weideflächen für Nutztiere wie Kühe, Schafe und Ziegen. Diese Flächen wurden von Hirten bewacht und eingezäunt. Die Wiederbelebung dieser Tradition am Greuthang soll durch Einzäunung und die Bereitstellung der Flächen für einen örtlichen Schäfer erfolgen. Historische Aufzeichnungen belegen, dass auf der Gerstetter Alb bis 1830 Hirten für das Hüten von Vieh angestellt waren, bevor die Stallfütterung eingeführt wurde.