Adventsmarkt-Premiere: Giengen schreibt seine Weihnachtsgeschichte neu

Kann der Giengener Adventsmarkt auch am neuen Standort und ohne Steiff gelingen? Die Abstimmung der Giengener mit den Füßen fiel eindeutig aus: Ja, er kann – und das sogar bei Wetterbedingungen, die mit Nieselregen und nasskalter Luft alles andere als weihnachtlich waren. Doch selbst das trübste Wetter konnte die festliche Stimmung nicht vertreiben, woran vor allem die Musikgruppen und ein Gastspiel des Nikolaus ihren Anteil hatten. Die Dattenhauser Nikoläuse und Engel musizierten auf der Bühne vor dem Giengener Rathaus fleißig „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ herbei und erfüllten die Luft mit adventlichem Klang ebenso wie die anderen Musikgruppen.

Wir hatten mehr Bewerbungen, als wir annehmen konnten.

Andreas Salemi, Kulturamtsleiter

Überhaupt die Stimmung: Punkten konnte der Giengener Weihnachtsmarkt am neuen Standort mit seiner malerischen Stadtkulisse. Je dunkler es wurde, desto eindrucksvoller leuchteten die festlich geschmückten Giebel in der Marktstraße. Trotz mancher Durststrecken – vor allem während der Regenstunden – erwiesen sich die Giengener als heimatverbunden und kamen besonders am Abend an die Buden und vor die Bühne, um bei Punsch und Lichterschein gemeinsam zu feiern.

Was sagen die Giengener Veranstalter?

Kulturamtsleiter Andreas Salemi berichtete von „viel positivem Feedback“ für den neuen Standort. „Wir waren nicht sicher, wie es laufen wird“, gab Salemi zu. Doch am Ende war er zufrieden: Selbst am Eröffnungsabend, der üblicherweise eher ruhig ist, kamen mehr Gäste als erwartet. Besonders stimmungsvoll sei der Freitagabend gewesen.

Höhepunkt vor allem für Familien war der Nikolaus-Auftritt. Und auch am Samstag strömten immer mehr Besucher auf den Markt, als der Regen schließlich nachließ. Einen guten Anteil daran hatten die Musikgruppen, die ihre Fans mitbrachten. Allen voran die inklusive Band „Schlagwerker“. Auch die Big Band des Margarete-Steiff-Gymnasiums hatte viele Anhänger mit dabei, von denen die meisten blieben, als schließlich das Akustik-Duo „Pickup“ mit rockigen Weihnachtssongs für Stimmung sorgte.

Steiff-Touristen zu Gast auf dem Giengener Adventsmarkt

Spannend war die Frage, ob auch Touristen, die Steiff besuchen, den Weg zum Adventsmarkt finden würden. Vereinzelt war das tatsächlich der Fall. Salemi traf auf Gäste, die an einem Workshop bei Steiff teilgenommen hatten und den Abend bei stimmungsvoller Musik und funkelnden Lichtern in der Marktstraße ausklingen ließen. „Es wird sich schon herumsprechen mit der Zeit“, zeigte sich Salemi zuversichtlich.

Baustellen in der Giengener Marktraße bleiben eine Herausforderung

Ein kleiner Wermutstropfen war die durch die Baustelle verursachte Unterbrechung der Budenreihen. „Es war von vornherein klar, dass es bei der Baustelle schwierig werden würde und wir hier eine Lücke haben“, erklärte Salemi. Dennoch hätten sich die Standbetreiber überwiegend zufrieden geäußert. „Wir hatten mehr Bewerbungen, als wir annehmen konnten.“ Angeschrieben wurden alle, die bereits beim früheren Adventsmarkt dabei gewesen waren. Bei den Getränke- und Essensständen kamen überwiegend Giengener Vereine zum Zuge, aber auch ein Heidenheimer Verein, der früher schon mitgemacht hatte. Zudem waren die Giengener Kunsthandwerk-Geschäfte vertreten. Die leuchtenden Buden und der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein entschädigten jedoch für diese kleine Einschränkung.

Ausblick auf 2025

Schon jetzt ist laut Salemi sicher, dass es auch 2025 wieder einen Giengener Adventsmarkt geben wird. Auch wenn die Baustelle am Barfüßer dann Geschichte ist, könnte eine weitere Baustelle – der Abriss des Tedi-Gebäudes – erneut eine Unterbrechung der Budenreihen verursachen. Doch auch das dürfte Giengen hinbekommen: „Wir planen eben von Jahr zu Jahr.“

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