Nach Kritik des Nabu

Ausgleichsmaßnahmen: Stadt Giengen sieht Fortschritte im Industriepark an der A7

Im Giengener Rathaus schätzt man die Effekte der Ausgleichsmaßnahmen im GIP A7 positiv ein. Nach Kritik des Nabu stellt die Stadtverwaltung unter Oberbürgermeister Dieter Henle ihre Sicht der Dinge dar.

Im Giengener Rathaus wehrt man sich gegen die Einschätzung des Nabu, dass Ausgleichsmaßnahmen im Giengener Industriepark (GIP A7) keine Wirkung zeigten. „Das stimmt einfach nicht“, so Oberbürgermeister Dieter Henle. Es gehe vielmehr stetig voran.

Dass ein Gewerbepark kein ökologisches Biotop darstellt, sei auch den Verantwortlichen der Stadtverwaltung klar. Man dürfe jedoch bei diesem Gewerbegebiet darauf verweisen, dass dort Ausgleichsmaßnahmen direkt im Gewerbegebiet umgesetzt werden: Die Dächer der Gebäude sind zum größten Teil begrünt, viele Bäume wurden gepflanzt, sowohl auf den Grundstücken als auch in den zahlreichen öffentlichen Grünflächen. Das unterscheide den GIP A 7 sichtbar von vielen anderen Gewerbegebieten, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

Stadtverwaltung Giengen sieht Fortschritte

Im Hinblick auf die Zahl der Feldlerchenpaare sei eine positive Entwicklung erkennbar: Die Nullkartierung, anhand derer das beauftragte Büro die am besten geeigneten Ersatzhabitate bestimmte, dokumentierte auf dem Gelände des GIP A7 neun Feldlerchenbrutreviere. Das Ziel sind 24 neue Brutreviere der Feldlerche auf Ausgleichsflächen. Zur Realisierung gibt es Verträge mit Landwirten: Sie errichteten unter fachlicher Anleitung in der freien Feldflur Ackerbrachen und Kleeäcker oder legten doppelte Saatreihenabstände an. Die Flächen werden von den Bodenbrütern, speziell der Feldlerche, über alle Maßnahmentypen angenommen.

Dass das Ziel noch nicht zu hundert Prozent erreicht ist, sei normal, nimmt die Stadtverwaltung Bezug auf Regina Zeeb vom beauftragten Freiraum- und Landschaftsplanungsbüro Zeeb aus Ulm. Der Ausbau des Lebensraums von Bodenbrütern sei stets ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinziehe und im Monitoring begleitet werde. In enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde besprechen die Stadt und das Büro Zeeb aktuell Anpassungen im Bereich der Bewirtschaftung und weitere Optimierungsmaßnahmen wie Hinzuziehung neuer Flächen.

Expertise des Nabu ist willkommen

Die auf einer Dachfläche brütenden Feldlerchen sind nicht Teil des Ausgleichskonzepts, sondern ein außerplanmäßiger Zusatz. „Stand heute sehen wir den Brutplatz auf jeden Fall positiv“, so Henle. Wie die Feldlerchen auf sommerliche Temperaturen reagieren, könne auch der Nabu heute noch nicht wissen, dessen Expertise man gerne in weitere Maßnahmen einfließen lassen werde.

Auch zum Thema Beleuchtung äußerte sich der OB: Die Ringstraße im GIP A7 werde bereits über Bewegungssensoren bedarfsabhängig beleuchtet. Darüber hinaus sei die Stadtverwaltung im Austausch mit der Unteren Naturschutzbehörde, um eine Verbesserung des Lichteintrags in die Umgebung zu erzielen. Die Stadt Giengen werde dann eine entsprechende Regulierung bei den Unternehmen einfordern.

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