Wohnen

Darum hat die Stadt alle Haushalte im Giengener Teilort Burgberg befragt

Bei der Planung von neuen Baugebieten muss vieles bedacht werden. Neue Wohnformen gilt es ebenso zu berücksichtigen wie Anforderungen für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Im Giengener Teilort Burgberg gibt es das Baugebiet Schlossblick. Dafür hatte die Stadt Fragebögen verschickt.

Badewanne? Dusche mit Einstieg? Treppen innen wie außen? In jüngeren Jahren sind das keine Hindernisse im eigenen Wohnumfeld. Im Alter können sie es aber durchaus werden, wenn sich die eigene Mobilität eingeschränkt. Wichtig ist es dann, ein zu Hause zu finden, das ein barrierefreies Wohnen und Leben ermöglicht. Mit Blick auf den demografischen Wandel wird die Nachfrage nach seniorengerechten Formen des Wohnens weiter steigen. Heißt: Es muss ein Angebot geben. Heißt auch: Kommunen müssen schon bei der Planung von Baugebieten daran denken.

In diesem Sinne hat die Stadtverwaltung im Juli eine flächendeckende Umfrage in Burgberg vorgenommen. Ziel, so Hauptamtsleiter Bernd Kocian, sei gewesen, den Bedarf an barrierefreien und seniorengerechten Wohnungen im Teilort zu ermitteln, um gegebenenfalls gezielt auf entsprechende Investoren zugehen zu können.

Sehr gute Erfahrungen habe die Stadt Giengen beispielsweise mit dem Verkauf eines Grundstücks mit 2.400 Quadratmeter im Baugebiet Memminger Wanne gemacht, auf dem ein Unternehmen aus Ichenhausen eine Seniorenwohnanlage mit 28 barrierefreien Wohnungen errichtet hatte, die über die ökumenische Sozialstation zusätzlich medizinischen, pflegerischen und hauswirtschaftlichen Service anbietet. Die Nachfrage sei sehr groß und die Wohnungen zügig vermarktet gewesen.

Bei der Umfrage waren knapp 600 Bögen im Ort verteilt worden. Die Rücklaufquote ist mit 14 Prozent davon zwar nicht übermäßig hoch, dennoch aufschlussreich: "Wir gehen von 28 Haushalten aus, die grundsätzlich Interesse an dem Thema Wohnen für Seniorinnen uns Senioren in Burgberg zeigen", sagt Kocian.

Die Hälfte davon gibt an, schon in den nächsten drei bis fünf Jahren sich vorstellen zu können, eine barrierefreie Wohnung in Burgberg durch Kauf oder Mieter zu beziehen. Einige spielen demnach mit dem Gedanken, eine Wohnung zu kaufen und zunächst zu vermieten.

Im Sommer soll es neue Plätze geben

Im Bereich des Teilortes Burgberg sind aktuell keine städtischen Bauplätze verfügbar. Fünf Bauplätze im oberen Teil der Kleiberstraße wurden Ende 2021 auf einmal veräußert. Mit dem Bebauungsplan Schlossblick in Burgberg will die Stadt ab Sommer 2024 wieder Wohnbauflächen in Burgberg anbieten. Die Stadt will dabei auch gezielt Firmen ansprechen, die bereits im Vorfeld Interesse an diesen Flächen geäußert haben beziehungsweise die Erfahrung auf dem Gebiet des barrierefreien/seniorengerechten Wohnens haben.

Im Bebauungsplanentwurf sind Bauflächen für Mehrgeschosswohnungsbau, Hausgruppen (Ketten- oder Reihenhausbebauung) sowie Einzel- und Doppelhäuser geplant. Rein rechnerisch könne bei insgesamt 68 bis 70 Wohneinheiten von 150 Einwohnerinnen und Einwohnern im neuen Gebiet ausgegangen werden.

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