Verkehrslärm

Darum sollen nicht nur Laster in Giengen in eine andere Richtung gelenkt werden

Es ist ein Schritt in eine richtige Richtung. Lkw sollen nicht mehr bergauf über die Ulmer Straße gelenkt werden. Doch es soll noch mehr passieren im Sinne der Lärmreduktion.

Wer direkt an der Ulmer Straße in der Südstadt wohnt, muss einiges aushalten in Bezug auf den Lärm, der von Fahrzeugen, die auf der Landesstraße unterwegs sind, erzeugt wird.

Kein Wunder, dass in der Vergangenheit Anwohnende immer mal wieder Klage geführt und auf Verbesserungen gedrängt haben. „Es geht um Unebenheiten auf der Straße, die bei den Lkw dazu beitragen, dass noch mehr Lärm entsteht. Überschreiten Lkw bergab die Geschwindigkeit, hüpfen Aufleger und Container regelrecht, der Lärm ist unerträglich. Wenn das Fahrzeug leer ist, wird der Schall noch verstärkt. Bergauf wiederum müssen die Lkw im kleinen Gang und mit viel Gas fahren – die Lautstärke kann man sich vorstellen“, ist in einem Leserbrief an die HZ zu lesen, der Ende Februar 2013 veröffentlicht wurde. Vorausgegangen, genauer gesagt 2011, war zudem eine Unterschriftenaktion von Anliegern. Gefordert wurde eine Beschränkung auf Tempo 30 und eine Sperrung für den Schwerlastverkehr.

Ergebnisse führen zur Ernüchterung bei Anwohnern

Es folgten eine Verkehrszählung über die Dauer von 24 Stunden und Lärmmessungen. Als die Ergebnisse präsentiert wurden, kehrte allerdings Ernüchterung ein: Die Werte reichten nicht aus, um die Forderungen der Anwohner umzusetzen.

Die Verwaltung versprach jedoch, die Flinte nicht in Korn zu werfen und am Thema dranzubleiben. Das Aufstellen von neuen, funktionsfähigen stationären Geschwindigkeitsmessanlagen war ein Schritt, um zumindest über die Regulierung der Geschwindigkeit die Lärmbelastung einzudämmen.

„Wir planen mittelfristig in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium eine Sanierung der Landesstraße, verbunden mit dem Antrag auf eine Tonnagenbeschränkung oder Geschwindigkeitsbegrenzung bei Nacht, welche bereits im Lärmaktionsplan 2020 vom Giengener Gemeinderat beschlossen wurde“, sagte Oberbürgermeister Dieter Henle zum Thema in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Technik.

In jener Sitzung konnte er über einen weiteren Schritt zur Entlastung informieren: In Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Stuttgart habe die Straßenverkehrsbehörde der Stadt Giengen eine neue Verkehrsführung durchsetzen können: Aus Giengen in Richtung Ulm führe die offizielle Beschilderung künftig über das Frankfurter Kreuz und das Bio-Heizkraftwerk im Vohenstein zur A7. „Ziel ist eine spürbare Reduzierung des Schwerlastverkehrs auf der Ulmer Straße“, so der OB. Die neuen Wegweiser sollen in Abhängigkeit der ausführenden Beschilderungsfirma bis Ende Juni 2025 montiert sein.

Eine neue Beschilderung soll kommen: Lkw in Richtung Ulm sollen über das Biomasse-Heizkraftwerk gelenkt werden. Natascha Schröm

Zuständig für die Wegweiser sei der Landkreis Heidenheim. Der Ausschreibung mit Abgabefrist Ende März folge nun im April die Auftragserteilung.

Lärm ist Thema in der Sitzung des Gemeinderats

In der Sitzung am Donnerstag, 10. April, Beginn ist um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, beschäftigen sich die Stadträtinnen und Stadträte mit dem Lärm in Stadt und Teilorten. Auf der Tagesordnung steht der Punkt „4. Stufe der Lärmaktionsplanung der Stadt Giengen an der Brenz - Billigungs- und Auslegungsbeschluss zum Entwurf - Beschlussfassung -“.

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