Straßenverkehr

Darum sorgen Kreuzungen in Giengens Zentrum für Verwirrung

Darf ich fahren - oder mein Gegenüber? Diese Fragen stellen sich an Kreuzungen in Giengens Innenstadt. In einem Fall wird die Lösung des Problems leicht fallen, im anderen bleibt es bestehen.

Darum sorgen Kreuzungen in Giengens Zentrum für Verwirrung

Kennen Sie das Rätsel, das man zuweilen im Internet findet, in dem an einer Kreuzung ein rotes, ein grünes und ein gelbes Auto stehen und dann gefragt wird, wer Vorfahrt hat? Mit Kenntnis der Verkehrsregeln ist die Lösung eigentlich keine Herausforderung.

Die unterschiedlich farbigen Verkehrsmittel könnte man auch in Giengen aufstellen, genauer an der Kreuzung Marktstraße/Badstraße/Lange Straße/Hähnlestraße. Die Antwort zu geben, wer wann vorfahrtsberechtigt ist, ist dabei aber alles andere als einfach.

Klar ist: Wer von der Langen Straße in die Hähnlestraße und in entgegengesetzte Richtung unterwegs ist, genießt beim Fahren Priorität. Weitaus schwieriger wird es, wenn sich zwei Verkehrsteilnehmer mit ihren Fahrzeugen gegenüber stehen – einer davon am Ende der Marktstraße stehend, der andere gegenüber am südlichen Ende der Badstraße.

Kompliziert wird die Angelegenheit deswegen, weil die Marktstraße ein verkehrsberuhigter Bereich ist. Wer ausfahren will, wird darauf mittels eines Schildes hingewiesen. Dann gilt: keine Vorfahrt. Der gegenüber Stehende weiß das, wenn er nicht ortskundig ist, aber nicht und fragt sich, warum der andere nicht rechts abbiegt. Oftmals endet das so, dass irgendwann einer der beiden dann doch fährt, nicht ohne emotional in Wallung geraten zu sein. Wer ein bisschen Zeit mitbringt und sich an die Kreuzung stellt, kann das sehr schön beobachten.

Nun die Frage, ob sich das nicht beheben lässt und vielleicht mehr Schilder Verbesserungen bringen könnten. Die Kurzantwort: nein.

Giengens Ordnungsamtsleiter Uwe Wannenwetsch erklärt das so: "Das ist in der Tat eine nicht alltägliche Situation an der Kreuzung. Wir greifen das Thema auch immer wieder auf – unter anderem bei Verkehrsschauen mit der Polizei. Wir kommen aber jedes Mal zu dem Schluss, dass sich die Situation nicht verbessert, wenn wir weitere Schilder aufstellen." Ein Schild gegenüber der Badstraße, dass der verkehrsberuhigte Bereich endet, schaffe das Problem, dass sich der Betrachtende fragen würde, wo der Bereich angefangen habe. "Es gibt leider keine besseren Lösungen", so der Ordnungsamtsleiter, der rät, sich auch mithilfe von Handzeichen zu verständigen, wer fährt. Ein Unfallschwerpunkt sei die Kreuzung nicht, erklärt Wannenwetsch. Auch kein besonders schwieriger Bereich.

Eine nicht weit entfernte andere Kreuzung in Giengen war zuletzt Thema im Gemeinderat. Martin Unseld (Unabhängige/Grüne) fragte an, wie es sich mit der Vorfahrt an der Ecke Biberstraße/Scharenstetterstraße verhalte. Kurz vor der Einfahrt der Scharenstetterstraße stehe auf der Biberstraße ein Schild, dass die Spielstraße endet. Hieße also: Wer aus der Scharenstetterstraße kommt, hätte Vorrang. Allerdings gehört die Biberstraße zum Reichsstadtring, der immer Vorfahrt hat.

Hier werde sich das Problem relativ einfach lösen lassen: Im Zuge des Baufortschritts an einem Gebäude in dem Bereich werde das "Verkehrsberuhigter Bereich"-Schild wieder weiter Richtung Marktstraße versetzt. Wie die andere Kreuzung auch, sei auch diese kein Unfallschwerpunkt.

Seit 2014 geht es im Ring durch die Stadt

Der Gemeinderat der Stadt Giengen beschloss 2014 die Neuordnung der Verkehrsströme in der Innenstadt und ließ die Pläne für den Reichsstadtring umsetzen. Dabei geht es im Uhrzeigersinn durch die Stadt. Der Ring hat immer Vorfahrt. Von der Langen Straße geht es über die Memminger Torstraße in die Biberstraße, von dort in die Lederstraße (mit Gegenverkehr) und über die Hohe Straße schließlich in die Obertorstraße.

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