Ergebnis und Ausblick

Darum warten die Kunden der Volksbank Brenztal in Giengen bei Investitionen eher ab

Das vergangene Geschäftsjahr war bei der Volksbank Brenztal Giengen von Wachstum in vielen Bereichen geprägt. Das Kreditgeschäft war allerdings rückläufig, aus guten Gründen.

„Meine Aufgaben bei der Volksbank Brenztal machen mir sehr viel Spaß. Ich wurde gut aufgenommen und schätze die offene Unternehmenskultur“, sagt Matthias Miller, seit April Vorstandsmitglied bei der Volksbank Brenztal. Miller, der für den Bereich „Vertrieb Privat- und Firmenkunden“ verantwortlich ist, stellte sich am Montagabend bei der Vertreterversammlung vor.

Dort wurden unter anderem die Zahlen des Geschäftsjahres 2023 präsentiert. „Wir können zufrieden sein, es ist gut gelaufen“, so Vorstandssprecher Jochen Wahl. Die Bilanzsumme wuchs um elf Millionen Euro auf 913 Millionen Euro und die Kundeneinlagen erhöhten sich um 17 Millionen Euro (2,6 Prozent) auf 668 Millionen Euro – wobei hier eine Großeinlage eines Unternehmens dabei gewesen sei. Im laufenden Jahr sei eine Zunahme bei den Einlagen nicht zu erwarten.

Deutlicher Rückgang bei Baufinanzierungen

Durchaus interessant verlief das Kreditgeschäft: Die Forderungen an Kunden reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um vier Millionen Euro auf 641 Millionen Euro. Der Rückgang habe Gründe: Im Vergleich zu den Jahren davor seien die Baufinanzierungen deutlich zurückgegangen. Das habe für private wie gewerbliche Vorhaben gegolten. „Bei den Firmen fehlte das Vertrauen. Sie warteten lieber ab. Das äußert sich dann dadurch, dass fast kein Geschosswohnungsbau realisiert wurde und wird“, so Miller.

Es zeige sich aber, dass die Hausfinanzierungen wieder anziehen. Es gebe deutlich mehr Anfragen, was auch an den sich veränderten Zinsen liegen dürfte.

Beim gewerblichen Mittelstand gehe es leicht nach oben. Das Kapital sei vorhanden, aber es werde nach wie vor vorsichtig agiert. „Die Gefahr der weiteren wirtschaftlichen Abkühlung scheint für einige weiterhin nicht gebannt“, sagt Miller. Andererseits, so Wahl, gebe es kaum Insolvenzen und Entlassungen im Landkreis. „Auch der Bausektor kommt noch ganz ordentlich zurecht“, so der Vorstandssprecher.

Geschäft mit Aktien läuft erfolgreich

Richtig gut laufe und lief das Aktiengeschäft. Es werde sehr viel beraten, was sich auszahle. 2023 jedenfalls konnte das betreute Kundenvolumen (das Kredit- und Anlagevolumen zusammen) um 3,7 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro gesteigert werden.

Die Volksbank Brenztal arbeitet nicht nur mit Geld und Anlagen, sie ist auch Arbeitgeber: 122 Mitarbeitende zählt das Unternehmen – einschließlich von Teilzeitkräften und sechs Azubis. 15.015 Mitglieder sind Teilhaber der Genossenschaft.

80.000 Euro flossen nach Angaben des Kreditinstituts im Geschäftsjahr 2023 als Sponsoring an Vereine und soziale Organisationen. Unter anderem werde das „Halb 8“ finanziell unterstützt.

Keine Veränderung bei Geschäftsstellen

Neben den Hauptstellen in Giengen und Niederstotzingen unterhält die Volksbank Brenztal sechs weitere Geschäftsstellen in Bolheim, Dettingen, Gussenstadt, Hermaringen, Sontheim und Syrgenstein sowie zwei SB-Filialen in Giengen. Es sei nicht daran gedacht, hier etwas zu ändern, so Vorstandsmitglied Matthias Miller.

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