Betreuung des Nachwuchses

Darum werden die Kindergärten in Giengen teurer

Die Stadt Giengen reiht sich ein in die Riege der Kommunen, die ihre Elternbeiträge für die Kindertageseinrichtungen erhöhen. Der Aufschlag ist nicht gering.

Darum werden die Kindergärten in Giengen teurer

Der Ausbau in der Kinderbetreuungslandschaft in Giengen schreitet weiter voran: Der Waldkindergarten am Schratenhof wurde im Mai mit 20 Plätzen für Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt gestartet. Ebenfalls im Mai 2023 konnten die Baumaßnahmen für die Erweiterung des Kindergartens Memminger Wanne begonnen werden. Hier wird ein neuer Gruppenraum zusammen mit einem Nebenraum sowie einem größeren Mehrzweckraum entstehen.

Gratis ist das nicht zu haben. Ein Teil der Beiträge muss in Baden-Württemberg von den Eltern finanziert werden. Die müssen zum nun startenden Kindergartenjahr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wie viele anderen Kommunen auch, hat der Gemeinderat beschlossen, eine Erhöhung um 8,5 Prozent vorzunehmen.

Das klingt auf den ersten Blick viel. Im Gremium wurde aber darauf verwiesen, dass es in den Jahren der Pandemie keine Erhöhungen gegeben hat. Die tatsächlichen Kostensteigerungen seien in Corona-Zeiten bewusst nicht im erforderlichen Maß in die Erhöhung der Elternbeiträge eingeflossen. Nach und nach soll nun eine höhere Anpassung der Beitragssätze erfolgen.

Stadt verweist auf Möglichkeiten zur Unterstützung für Eltern

Verwiesen wird seitens der Verwaltung auf mehrere Fördermöglichkeiten für die Kompensation der gestiegenen Lebenshaltungskosten. Den Eltern sollen mehr Informationen über die entsprechenden Unterstützungssysteme wie wirtschaftliche Jugendhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag oder Leistungen des Bundes durch die Kindertageseinrichtungen und Träger zur Verfügung gestellt werden. Die Verwaltung halte in ihren Einrichtungen das entsprechende Informationsmaterial sowie die Anträge vor.

Stadträtin Maria Konold-Pauli (CDU) meinte dazu: "Ich bin nicht glücklich über 8,5 Prozent. Die Anpassung belastet Träger und Familien gleichermaßen. Wir haben aber ein qualitativ hochwertiges Angebot. Für sozial Schwache gibt es viele Unterstützungsmöglichkeiten." Gaby Streicher (SPD) befand es als "gut, dass genügend Plätze zur Verfügung stehen" und auch die Qualität hoch sei. Es handle sich aber um eine satte Erhöhung. Fatal wäre es, wenn durch zu hohe Gebühren Kinder nicht in den Kindergarten gehen würden. Kindergärten seien Bildungseinrichtungen, die gebührenfrei sein sollten. Alexandra Carle (Unabhängige/Grüne) sagte: "Im Herzen bin ich dafür, dass die Einrichtungen frei sind. Wir brauchen aber das Geld."

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