Eigentlich muss nur noch das Wetter mitspielen: am 18. Mai wird in Giengen die Freibad-Saison eröffnet. Für alle Freibad-Begeisterten ist das sicher eine gute Nachricht. Allerdings wird der Besuch der Einrichtung auf dem Schießberg bei fast allen Kartenarten teurer.
Wobei: Ziemlich lange, genauer seit 2010, blieben die Eintrittspreise für das Giengener Freiluft-Schwimmbad unangetastet.
Stellt sich die Frage, warum jetzt? Wie Armin Fechter vom städtischen Gebäudemanagement in der Sitzung des Gemeinderats erklärte, habe der durch den Badebetrieb entstandene Abmangel, also die Kosten, die nach Abzug der Einnahmen übrig bleiben, bei etwa 450.000 Euro in der vergangenen Saison gelegen. Die Corona-Jahre 2020 und 2021 ausgenommen, sei der Betrag der Höchststand seit 2010 gewesen.
Der Steuersatz auf Gaslieferungen wird die Ausgaben fürs Giengener Bad erhöhen
Mehr soll oder will die Kommune nicht aus der eigenen Tasche für das Badevergnügen bezahlen. Der Abmangel soll nicht steigen. Allerdings werden wohl die Ausgaben steigen: Durch die Rückkehr vom ermäßigten Steuersatz auf Gaslieferungen, der seit Oktober 2022 bei 7 Prozent lag, auf den Normalsatz von 19 Prozent dürften die Gaskosten für das Bergbad um etwa 10.000 Euro steigen. Die Mehreinnahmen durch Erhöhung der Eintrittspreise könnten, so die Annahme der Verwaltung, bei ähnlich verlaufender Saison wie zuletzt die Steuererhöhung ungefähr decken.
Die Stadt spricht von einer „moderaten Erhöhung“: Die Tageskarte für Erwachsene beispielsweise kostete bislang 3,70 Euro und wird auf 4 Euro angehoben. Mit Einhornkarte steigt der Preis von 2,80 auf 3 Euro. Die Familientageskarte verteuert sich um 1,50 Euro und kostet zum Saisonstart 10,50 (Einhornkarte von 6 Euro auf 8,40 Euro). Abendkarten für Erwachsene kosten statt 2,70 nun 3 Euro (ab 17 Uhr) und 2 Euro statt 1,70 Euro (ab 18 Uhr). Teurer werden auch die Jahreskarten für Familien: Für Eltern mit einem Kind fielen bislang 125 Euro an, jetzt werden 140 Euro aufgerufen (Einhornkarte 112 Euro statt 96 Euro).
„Im Vergleich mit anderen Freibädern der Region Ostwürttemberg – Waldfreibad Heidenheim, Freibäder Aalen, Bud Spencer Bad Schwäbisch Gmünd – bleiben wir mit den Eintrittspreisen der neuen Entgeltordnung noch immer im untersten Preisniveau. Dies lässt dann auch erwarten, dass wir über höhere Besucherzahlen auch unsere Einnahmen noch weiter erhöhen können“, so Fechter.
Für den bisherigen Kioskpächter Oliva Gil wurde ein Nachfolger gefunden
Hungrig und durstig bleiben müssen die Besucherinnen und Besucher in dieser Saison nicht. Für den Kiosk wurde ein Nachfolger für den bisherigen Pächter Oliva Gil gefunden. Fadi Khalil hat schon bei seinem Vorgänger gearbeitet und wolle mehr als Pommes und Currywurst bieten.
Hallenbad schließt länger: kein Schulschwimmen
Das Hallenbad in der Walter-Schmid-Halle ist nach Auskunft der Stadtverwaltung für den Schulbetrieb und für Badegäste letztmals am Samstag, 11. Mai, bis 12 Uhr geöffnet.
Dann beginnen die Sanierungsarbeiten des Lehrschwimmbeckens. Voraussichtlich Ende 2025 steht es wieder zur Verfügung.
Das hat natürlich Auswirkungen auf den Schwimmunterricht der Schulen und der Vereine. Armin Fechter vom städtischen Eigenbetrieb Gebäudemanagement erklärt auf Nachfrage, dass für den Sport-Leistungskurs des Gymnasiums eine Lösung gefunden werden konnte. Der restliche Schwimmunterricht müsse während der Sanierungszeit ausfallen, da umliegende Bäder zu den erforderlichen Zeiten belegt seien.
Für die Vereine, also für TSG und DLRG, habe man eine Abfrage bei den Bädern gestellt. Die Vereine sollen nun selbst Kontakt zu den Einrichtungen im Umkreis aufnehmen.