Nach 15 Jahren ist Schluss

Das alles hat die Giengenerin Maria Konold-Pauli für die Stadtverschönerung geleistet

Mit dem Beet bei der Schranne in Giengen begann 2009 ein außergewöhnlicher Einsatz von Maria Konold-Pauli im Sinne der Verschönerung Giengens. Nun ordnet die 78-Jährige die Prioritäten neu.

Wer ihren Garten rund ums Haus auf dem Schießberg kennt, sieht auf den ersten Blick: Hier ist jemand am Werk, der mindestens ein Händchen hat für die Pflanzenwelt. Maria Konold-Pauli möchte sich in der Zukunft der Flora unmittelbar vor der Türe mehr widmen als zuletzt. Zudem wird sie verstärkt als Großmutter gefragt sein, weil die Elternzeit ihrer Tochter endete. „Mein Enkel braucht mich“, sagt die 78-Jährige.

Doch diese zwei Gründe waren nicht ausschließlich ausschlaggebend dafür, dass sie einen ehrenamtlichen Job im Dienste der Stadtverschönerung aufgegeben hat: „Es war immer klar, dass ich zu dem Zeitpunkt, an dem ich aus dem Gemeinderat ausscheide, aufhören werde, mich um Pflanzen und Beete in der Stadt zu kümmern“, sagt Konold-Pauli, die vor wenigen Tagen als Stadträtin und Mitglied des CDU-Wählerblocks verabschiedet wurde – nach 20 Jahren im Gremium.

Engagement startete mit der Wahl von Gerrit Elser zum Oberbürgermeister

Das Engagement für Pflanztröge startete etwas später, genauer gesagt, als Gerrit Elser 2009 zum Oberbürgermeister Giengens gewählt wurde. „Damals sah es tatsächlich ärmlich aus in der Stadt, was die Bepflanzung angeht“, so Konold-Pauli. Also ging es darum, ein Konzept anzufertigen zur Stadtverschönerung. Doch beim Papier blieb es nicht: Sie und Fraktionskollegin Elisabeth Diemer-Bosch legten zunächst am Eichamt-Beet los. Dann war der Postberg dran, dann Töpfe, deren Zahl auf bis zu 60 anwuchs.

Als Diemer-Bosch aus zeitlichen Gründen die Gartenwerkzeuge aus der Hand legen musste, machte Konold-Pauli alleine weiter – und nahm auch die florale Ausstattung der Walter-Schmid-Halle bei städtischen Anlässen wie Seniorenfeier oder Neujahrsempfang unter ihre Fittiche.

Obendrein sorgte die examinierte Erzieherin für ein angenehmes Ambiente in der lokalpolitischen Machtzentrale: ob Sitzungsaal in der Adventszeit, ob Fensterblumen oder Weihnachtsschmuck mit Sternen und mehr – Maria Konold-Pauli sorgte im sowie vor dem Rathaus für eine schöne Atmosphäre.

Bis zu 300 Pflanzen zu Hause auf dem Schießberg vorbereitet

Die Vorarbeit dazu hat sie zumeist zu Hause geleistet. „Pro Saison habe ich bis zu 300 Pflanzen benötigt. Die habe ich bei mir vorbereitet. Mein Mann hat unzählige Fahrdienste geleistet, wenn es darum ging, die kleinen Töpfe in die Stadt zu fahren“, sagt die 78-Jährige, die, wie sie berichtet, jeden Spaziergang in der Natur genutzt hat, um Materialien zu sammeln für die nächsten Aktionen.

Obwohl sie keine Ausbildung zur Gärtnerin absolviert hatte, ging sie 2009 nicht ohne Wissen ans Werk: „Ich bin auf dem Bauernhof aufgewachsen, und da war es normal, im Garten mitzuarbeiten. Mein Vater war zudem ein großer Rosenfreund, da habe ich viel mitbekommen.“ Später habe sie während der Ausbildung Werken gehabt. Auch das habe ihr bei der ein oder anderen gestalterischen Herausforderung geholfen.

Für ihre Arbeit hat sie nicht nur von oberster Stelle im Rathaus und Ratskolleginnen und Kollegen viel Zuspruch erfahren. Positive Rückmeldungen habe es auch von Passanten gegeben, die sie bei der Pflege oder dem Bepflanzen gesehen haben. Eines ist ihr wichtig: „Ich habe dafür nie Geld bekommen. Das habe ich aus Leidenschaft gemacht.“

Jetzt kümmern sich zwei Gärtnereien und städtische Mitarbeiter um die Tröge, Beete und Kübel. „Ich habe dem Bürgermeister eine Liste zusammengestellt. Ansonsten halte ich mich zurück“, so Konold-Pauli.

Gute Seele des Gemeinderats vielfach aktiv

Bei der Verabschiedung aus dem Gemeinderat hat Oberbürgermeister Dieter Henle Maria Konold-Pauli als „gute Seele und Grande Dame des Gemeinderats“ bezeichnet. Ihr Rückzug als Stadträtin beendet allerdings nur einen Teil ihres ehrenamtlichen Engagements. Konold-Pauli ist weiterhin im Leitungsteam der Vesperkirche dabei, ist im Seniorenrat ebenso aktiv wie in anderen Organisationen.

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