Eine Handvoll Wohnmobile, ein Campervan Sechs der acht Stellplätze an der Brenz waren am frühen Dienstagabend schon belegt. Die Nummernschilder zeigen an, woher die Gäste, die in Giengen Station machen, stammen: aus dem Rheinland ebenso wie von der deutschen Küste, oder gar aus Schweden. Ein Wohnmobil im XXL-Format trägt ein Heidenheimer Kennzeichen, eins hat ein Heilbronner Nummernschild. Letzteres lenkt ein älterer Herr, der den Platz auf der gegenüberliegenden Seite des Uferwegs für zwei Nächte gebucht hat.
Mit dem Rad nach Hürben und zum Jakobswegle
„Das hier ist ein super Platz. Und bei einem Preis unter zehn Euro für die Nacht auch sehr fair“, so der Camper, der auf den Wohnmobilstellplatz in einer Broschüre gestoßen ist. Bei Steiff („sehr süß“) sei er schon gewesen, berichtet er. Am nächsten Tag wolle er mit seinem Rad nach Hürben in die Höhle und das Jakobswegle laufen. Dazwischen wolle er seine „warmen Füße in der kalten Brenz“ abkühlen.
In Bezug auf den Bereich Tourismus hat Giengen einiges zu bieten und wird, so belegen es Zahlen, gern angesteuert: 2023 konnten, so die Aufzeichnungen der Stadt, Rekord-Übernachtungszahlen verzeichnet werden. Der Wert lag bei 43.473 und damit deutlich über dem bisherigen Rekordwert von 41.741 Übernachtungen 2022.
Eines der touristischen Highlights bleibt die Höhlenerlebniswelt, die 2023 56.000 Gäste anlockte und damit 5000 mehr als im Jahr davor. „Inklusive des Geländes ums Höhlenhaus mit Gastronomie und Wasserspielplatz waren es dort 2023 rund 150.000 Gäste“, so Oberbürgermeister Dieter Henle.
Getoppt werden diese Zahlen vom Steiff-Museum mit rund 200.000 nationalen und internationalen Besucherinnen und Besuchern. „Alte Mühle, Jakobswegle und Naherholungsanlage Burgberg ergänzen das Angebot, prima angenommen werden auch die Neuerungen der letzten Jahre mit dem Wohnmobilstellplatz und dem Holzskulpturenpfad plus Erlebnisspielplatz“, sagt der Oberbürgermeister.
Giengener Station eines Pilgerwegs wird eingeweiht
„Die bisherigen Maßnahmen greifen. Doch darauf ausruhen wollen wir uns nicht“, so das Stadtoberhaupt, das darauf hinweist, dass am 10. und 11. Oktober die Station Giengen des „Wolfgangwegs“ von Pfullingen nach Regensburg eingeweiht werde. Für den 10. Oktober sei die Ankunft einer Pilgergruppe in Giengen geplant, die am 11. Oktober Richtung Syrgenstein weiterwandere. „Sobald der Mühlenverein sein Übernachtungsangebot ausgebaut hat, wollen wir das Pilgerangebot dort betonen“, sagt Henle.
Mittel- und langfristig werde durch die Neugestaltung im Gebiet Burgwiesen die Umsetzung eines Ziels aus dem Tourismus-Konzept – das erlebbar Machen der Brenz – zusätzlich Fahrt aufnehmen. Eine weitere Idee sei, den Giengener Winzer-Sommer stärker überregional zu bewerben. „In Zusammenarbeit mit befreundeten Kommunen steckt weitere Entwicklung. Gespräche gab es mit den Oberbürgermeistern der Städte Nördlingen und Ulm. Vorstellbar wäre eine fünf- bis siebentägige Ostalb-Tour von Ulm über Giengen, Heidenheim und Aalen nach Nördlingen. Wenn ein entsprechender Teil unseres Radwegkonzepts umgesetzt ist, lässt sich Giengen zudem als attraktive Radweg-Station vermarkten“, so der Oberbürgermeister.
Erlebnisschau soll zu einem Magnet werden
„Giengen blüht auf“ ist der Titel einer Erlebnisschau, die erstmals vom 20. bis 23. März 2025 in der Schwage und Schwagehalle stattfindet. „Das wird ein Magnet“, so Oberbürgermeister Dieter Henle. Gezeigt werden sollen Angebote aus Heimat & Region, Obst & Garten, Energie & Klima, Mobilität, Bauen & Wohnen. „Unternehmen und Institutionen aus unserer Stadt sind dort ideenreich präsent, dazu kommen Anbieter aus der Region und die Städte Ellwangen und Ulm“, sagt Henle.