Innenstadt-Belebung

Das hat ein Optiker mit dem geplanten Burger-Restaurant in Giengens Fußgängerzone zu tun

Der Barfüßer ist im Bau, auf weitere Großvorhaben wie den Müller-Neubau in Giengens Zentrum wird noch gewartet. Kleinere Ergebnisse zur Innenstadt-Belebung wie ein neuer Bäcker sind schon sichtbar. Für ein Vorhaben besonders für jüngeres Publikum werden nun die Pläne geändert. Aus klein wird größer.

Burger-Grill in der Marktstraße? Da war doch was? Eigentlich sollte das Konzept im frühen Frühjahr im Gemeinderat vorgestellt werden. Einen diesbezüglichen Tagesordnungspunkt gab es allerdings nicht. Ist das Vorhaben abgeblasen und schauen die möglichen Kundinnen und Kunden des Restaurants im ehemaligen Sport-Jentschke an der Marktstraße 29 - gegenüber dem Eiscafé – in die Röhre? Diese Frage beantwortete Oberbürgermeister Dieter Henle im Rahmen des HZ-Sommerinterviews, das kommende Woche veröffentlicht wird, mit einem klaren „Nein“.

Nach wie vor gebe es Pläne für ein Restaurant, auf das wahrscheinlich vor allem Jugendliche warten. Von den ursprünglichen Vorstellungen, das Restaurant auf die Fläche eines Gebäudes zu beschränken, sei abgewichen worden. „Nun soll es größer werden. Die Eigentümergesellschaft Grüne Wiese Bauwerk Verwaltungs GmbH aus Neu-Ulm hat auch das Gebäude Marktstraße 27 erworben“, so der Oberbürgermeister. Zu dieser Gemeinschaft gehört unter anderem Barfüßer-Chef Eberhard Riedmüller, dessen Bau auf dem ehemaligen Lamm-Areal in die Höhe wächst.

Abriss von zwei bestehenden Gebäuden jetzt für 2025 vorgesehen

„Es folgt daher eine Umplanung und eventuell Änderungen am bisherigen Stand. Der lautet: kein Bebauungsplanverfahren, Entwurf für die Umsetzung im dritten Quartal, Gebäuderückbau Mitte 2025, Baustart Ende 2025“, sagt Henle.

Mieter im Erdgeschoss der Marktstraße Nummer 27 ist seit vielen Jahren „Pro Optik“. „Für das Fachgeschäft finden die Eigentümer zusammen mit der Pächterin eine einvernehmliche Lösung“, ist sich das Stadtoberhaupt sicher.

Während man in der Mittleren Marktstraße also noch warten muss auf Veränderungen, gab es diese ein paar Hundert Meter Richtung Marktpassage schon. Dort zieht das Bäckereicafé Lipera mittlerweile Kundinnen und Kunden an. Die Bundesförderung „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ habe dort einen langfristigen Leerstand verhindert, so OB Henle.

Suche nach Stadtmetzger weiterhin von Zuversicht geprägt

Gegenüber sollten auch schon Waren über den Tisch gehen. In der Stadtmetzgerei im Erdgeschoss des neu gebauten Gebäudes Nummer 64 ist alles bereit. Nachdem aber der mögliche Betreiber einen Rückzieher gemacht hat, ist man weiter auf der Suche. Wie Henle im Interview erklärt, sei es dem Metzgermeister aus Freising „zu viel geworden“. Der Rückzug habe nichts mit dem Konzept oder Mangel an Personal zu tun gehabt.

„Es haben sich Fachkräfte gemeldet, die weiter parat stehen. Bei unserer Suche nach einem Betreiber beziehen wir das ein“, so Henle, der weiter optimistisch ist, dass in nicht allzu ferner Zukunft Verträge unterschrieben werden können. Mitte August gebe es weitere Besichtigungen und Gespräche mit potenziellen Betreibern der Stadtmetzgerei.

Insgesamt urteilt der Rathaus-Chef über die Veränderungen an der Unteren Marktstraße: „Das städtebauliche Entrée ist gelungen.“ In Kürze soll die Bushaltestelle wieder vor das Gebäude ziehen und vier Kurzzeitparkplätze markiert werden.

Sponsoren bezahlen Ausgaben für Bade-Skulptur an der Quelle

Ein weiterer Umbau am Eingang zur Marktpassage soll noch vor dem Herbst fertiggestellt sein: die Wildbadquelle. Spätestens ab Dezember soll sie zudem „ein schöner Blickpunkt“ sein, wenn die Skulptur „Die Badende“ des Bildhauers Professor Karl Ulrich Nuss installiert sein soll.

Der Gemeinderat hatte zwar den Umbau beschlossen, sich aber gegen die Ausgaben für eine Skulptur ausgesprochen. „Die Kultur-Stiftung der Stadt Giengen und Sponsoren finanzieren die Bronze-Plastik“, so der Oberbürgermeister, der auf Nachfrage erklärt, dass die bereits in Giengen aktiven Investoren Eberhard Riedmüller (Barfüßer, Burger Grill) und Andreas Adldinger (Marktstraße 64, Gründerbahnhof und mehr) die Hauptsponsoren sind.

Das sind weitere Themen des HZ-Sommerinterviews

Im Gespräch mit Oberbürgermeister Dieter Henle deckten die HZ-Reporter Jens Eber und Marc Hosinner ein breites Spektrum an Themen ab. In der Innenstadt ging es beispielsweise um den aktuellen Stand beim Müller-Areal und dem geplanten Dienstleistungszentrum, es wurde über die ärztliche Versorgung und die Reha-Pläne ebenso gesprochen wie über ein Parkhaus in der Nähe von Steiff und Bahnhof.

Zudem wurde die nächste Oberbürgermeisterwahl in Giengen thematisiert. Die wird im kommenden Jahr stattfinden. Amtsinhaber Henle hat dazu eine klare Meinung.

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