Seit 55 Jahren verbunden

Das planen die Partnerstädte Giengen und Le Pré Saint-Gervais für das Jahr 2025

Giengen und seine französische Partnergemeinde wollen bestehende Beziehungen vertiefen, aber auch neue Möglichkeiten zum Austausch ermöglichen. Bereits Kinder im Grundschulalter sollen angesprochen werden.

Anlässlich ihres Arbeitstreffens besuchte Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle Vertreterinnen und Vertreter der Partnerschaftskomitees aus Le Pré Saint-Gervais und Giengen im Heilig-Geist-Zentrum. Das Treffen galt der Vorbereitung der Aktivitäten im 55. Jahr der Städtepartnerschaft. Vielfältige Begegnungen sind geplant, auf Ebene der Sport- und Kulturvereine ebenso wie bei den kommunalen Festen – zum Beispiel beim Stadtfest, bei der Braderie mit der Jugendblaskapelle der Musikschule am 24. Mai, oder beim Weihnachtsmarkt.

Bereits am 19. Januar startete eine Gruppe Schülerinnen und Schüler der Robert-Bosch-Realschule und des MSG nach Le Pré, im Mai kommen Schülerinnen und Schüler aus Le Pré nach Giengen. Sportlich wird es vom 29. Mai bis 1. Juni, wenn Handballer der TSG Giengen nach Le Pré reisen. Auch Kontakte beim Basketball und beim Schwimmen sollen weiter ausgelotet werden. Beim Schach gab es schon virtuelle Wettkämpfe auf der Ebene des MSG und des Schachvereins Sontheim. Neu aufgenommen wird ein Austausch von Grundschulkindern und deren Begleitung im Rahmen des französischen Programms „Olymprés“ und dem Kinderfest mit Aktionen in Giengen.

Solidarität statt Nationalismus

Bei dem Arbeitstreffen in Giengen war die französische Delegation erstmals nach dem Rückzug ihres langjährigen Präsidenten Edgard Aberlé mit dem neuen geschäftsführenden Vorstand vor Ort. Präsident René Roos stellte sich und seine Vorstandkolleginnen und Kollegen vor und betonte: „Wir haben die Möglichkeit, unsere Kommunen und die Freundschaft voranzubringen und zu Werten zu stehen, die lauten: Solidarität, Aufmerksamkeit und Engagement. Unsere Komitees nehmen eine Schlüsselrolle ein, um Verbindungen zu stärken.“

Henle hieß den neuen Vorstand herzlich willkommen und ging auch auf Roos‘ Rede ein: Angesichts der nationalistischen Bestrebungen in europäischen Staaten werde es immer wichtiger, die enge Verbindung zueinander zu pflegen. „Nationalismus soll die Lösung sein für die Anliegen unserer Zeit? In einer Welt, die so grundlegende gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen hat, soll es helfen, die Augen und Grenzen zu schließen? Wir schauen über diese Grenze der Erkenntnis hinaus und arbeiten weiter an unserem gemeinsamen, fortschrittlichen und integrativen Europa. Es ist unsere Chance, in der Welt Position zu beziehen, Innovationen zu platzieren und die großen Probleme zu lösen“, sagte Henle.

Am späten Nachmittag machten sich die Gäste und einige Gastgeber nach dem langen Sitzungstag auf den winterlichen Wanderweg nach Hürben. Henle lud zum Abendessen in die Gaststätte an der Charlottenhöhle ein. Sonntags stand ein Besuch in Ulm mit dem Weißhaupt-Museum, wo der Löwenmensch ausgestellt wird, auf dem Programm.