Gründung

Das will der neue Verein „Bürger für Giengen“ sein und das nicht

Die Geburt ist geglückt, nun muss das Kind laufen lernen: Am Donnerstagabend fand eine Gründungsversammlung in der Schranne statt. Es gibt jetzt den Verein „Bürger für Giengen“. Der will sich auf mehreren Themengebieten einbringen.

Die Stadt ist um einen Verein reicher: Am Donnerstagabend wurde in der Schranne der Verein „Bürger für Giengen“ aus der Taufe gehoben. Von den etwa 50 Besucherinnen und Besuchern, die der Einladung gefolgt waren, haben sich ausreichend Personen gefunden, die einen Mitgliedsantrag unterschrieben und abgegeben haben.

Nun kann die Arbeit aufgenommen werden, gemäß dem Zweck des Vereins: Ein Forum für Diskussionen zu schaffen, bei Themen, welche für die Allgemeinheit wichtig sein können. „Die Argumente, die wir liefern, können auch Grundlage für die Entscheidungen des Gemeinderats sein“, so Michael Zirn, einer der Organisatoren der Gründungsversammlung. Dem Verein geht es unter anderem um den Schutz der Natur, den Erhalt der Landschaft und Denkmälern.

Ausschlaggebend für das aktiv werden, und daran erinnerte am Donnerstag Axel Mailänder, sei der Beschluss des Gemeinderats gewesen, auf einer Fläche von fünf Hektar neben dem Giengener Industriepark an der Autobahn ein Solarfeld zu etablieren. Die Meinung sei gewesen: Das kann nicht sein, die PV-Anlagen müssten auf die Dächer der Hallen.

Zu einer Informationsveranstaltung im Rössle in Hohenmemmingen waren etwa 100 Interessierte gekommen. Etwa ein Viertel sei bereit gewesen, sich einer Bürgerinitiative zum Thema Solar anzuschließen.

Plan einer Bürgerinitiative wurde verworfen

Der Plan der Bürgerinitiative sei allerdings ebenso verworfen worden wie der Anschluss an ein Bündnis in Herbrechtingen. Zwei Tage vor Heiligabend sei bei einem weiteren Treffen der Beschluss gefallen, einen Verein zu gründen, der thematisch breiter aufgestellt und von Nachhaltigkeit geprägt sein soll.

Welche Themen infrage kommen können, riss Michael Zirn an: Er sprach über Ausgleichsflächen für die Feldlerche im Industriepark, über den seiner Ansicht nach „exzessiven“ Flächenverbrauch in den vergangenen 60 Jahren auf Giengener Gemarkung, über geeignete und ungeeignete Flächen für Solar, über den Wegfall von landwirtschaftlichen Flächen sowie Auswirkungen dadurch.

Der nächste größere Komplex, den Zirn thematisierte, bezog sich auf die geplanten Veränderungen in der Innenstadt. „Was die Stadt mit Investoren da vorhat, ist die größte Veränderung seit dem Stadtbrand von 1634“, so Zirn, der sich auf die Baustelle für den Barfüßer, das geplante Dienstleistungszentrum schräg gegenüber vom Rathaus und das Vorhaben, rund um den bisherigen Drogeriemarkt-Standort einen Neubau zu platzieren, bezog.

Mit der Entwicklung im Zentrum will sich der neu gegründete Verein auch beschäftigen. Luftbild-Geyer

Insbesondere im Hinblick auf das Thema Denkmalschutz, die Erschließung der geplanten Tiefgarage über die Lederstraße und die europaweite Ausschreibung für das Dienstleistungszentrum sparte Zirn nicht mit Kritik, gestand gleichzeitig ein, nicht in allen Bereichen komplett Bescheid zu wissen.

Die Beschaffung von Informationen zur Aufklärung der Bürger soll ebenfalls ein Ziel der Mitglieder sein. Denn eines wollen sie nicht sein: ein Verein von Motzern.

Start mit 23 Gründungsmitgliedern

Der Verein „Bürger für Giengen“ startete am Donnerstagabend mit 23 Mitgliedern. Das Vorstandsgremium besteht aus fünf Personen.

Vorsitzender ist Michael Zirn, dessen Stellvertreter Axel Mailänder. Als Schatzmeisterin fungiert Edith Bachmayer, Beisitzer sind Mark Gruming und Martina Stark.

Im Netz zu finden ist der Verein unter der Adresse www.bürgerfürgiengen.de.

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