Bis zum kürzlich angetretenen Ruhestand von Anton Häring hat es nicht mehr gereicht, dabei hatte er sich in seinen 35 Jahren in Diensten der Stadt, davon einige als Leiter des Bauhofs, ein neues Büro gewünscht.
An Konzepten, wie man das Bauhof-Areal in der Schwage aufwerten, umbauen oder sanieren kann, mangelte es in der Vergangenheit aber nicht. So gab es in den vergangenen zehn Jahren Pläne, die eine Angliederung der Stadtgärtnerei an den Bauhof vorsahen. Umgesetzt wurde allerdings nichts. Weder das Backsteingebäude noch das in beengten Verhältnissen daherkommende Büro wurden angetastet.
„Jetzt wollen wir einen Knopf dran machen“, sagte Armin Fechter, technischer Leiter des Eigenbetriebs Gebäudemanagement.
Das Backsteingebäude des Bauhofs an der Herbrechtinger Straße soll im Erdgeschoss auf einer Fläche von etwa 250 Quadratmetern umgebaut werden. Es sollen Aufenthaltsräume und Sanitärräume vergrößert und Büroräume neu geschaffen werden.
Etwa 150 Quadratmeter der Umbaufläche nutzt derzeit die Feuerwehr als Lager. „Um diese Lagerkapazitäten der Feuerwehr nach wie vor zur Verfügung stellen zu können, soll im ersten Bauabschnitt im nordwestlichen Bereich des Bauhofgeländes eine einfache Kalthalle erstellt werden“, so Fechter. Anschließend könne im zweiten Bauabschnitt der Umbau vollzogen werden. Der Beginn der Planungsleistungen sei im zweiten Quartal 2024, der Beginn der Bauarbeiten im ersten Quartal 2025 vorgesehen.
Die Zusammenlegung mit der Stadtgärtnerei, derzeit am Friedhof angesiedelt, soll ein mittelfristiges Ziel bleiben und in den Planungen Berücksichtigung finden.
Seitens der Stadträtinnen und Stadträte gab es, abgesehen von einer Enthaltung, Zustimmung zu den Plänen der Verwaltung. An Nachfragen mangelte es jedoch nicht. Monika Albrecht-Groß (SPD) wollte wissen, ob die Mitarbeiter in die Planung einbezogen würden. Dies sagte Oberbürgermeister Dieter Henle zu.
Macht Hochwasser den Plänen einen Strich durch die Rechnung?
Gabriela Fetzer (CDU) interessierte der Aspekt des Hochwasserschutzes. Da die Brenz unmittelbar an das Bauhofgelände angrenzt, müsse man die Frage stellen, ob eine Investition dort sinnvoll sei, oder ob ein Neubau an anderer Stelle die bessere Option wäre. Bürgermeister Alexander Fuchs sah durch ein mögliches Brenz-Hochwasser keine Gefahren. Man habe das auch mit der Feuerwehr abgestimmt, die auch am benachbarten Standort bleiben soll. Allenfalls sei ein baulicher Schutz vonnöten. „Ich kann mich außerdem an keine Überflutungen der Brenz erinnern und lebe schon ein paar Jahrzehnte hier“, so der Bürgermeister, der hinsichtlich eines Neubaus an anderer Stelle sagte: „Das ist wirtschaftlich nicht darstellbar.“
Karin Häußler (CDU) machte sich Gedanken darüber, ob der Platz für die Feuerwehr in einigen Jahren, ausgehend von der Erfüllung des Bedarfsplans, reichen werde. Vor dem Hintergrund regte auch sie an, über einen Neubau für Bauhof und Gärtnerei an anderer Stelle nachzudenken. Für den Fall einer notwendig werdenden Erweiterung der Fläche für die Freiwillige Feuerwehr Giengen werde man mit dem Land verhandeln, das im Besitz von angrenzenden Brachflächen sei.
Jörg Bayer (CDU) regte an, darüber nachzudenken, ein Hochregallager zu bauen. „Seit Jahren liegen da Materialien auf dem Boden herum. Das kann man sicher auf andere Art organisieren.“
Zwei Brände seit der Fertigstellung
Im Frühjahr 1952 wurde in der Schwage mit dem Bau des städtischen Bauhofs begonnen. Der fertiggestellte städtische Bauhof in der Schwage mit Garage, Werkstatt und Lagerräumen konnte etwa zwei Jahre später bezogen werden.
Im November 1959 konnte ein Brand in einem Gebäude von der Feuerwehr gelöscht werden, ohne dass größerer Schaden entstand. Am 5. Dezember 2009 jedoch zerstörte ein Großbrand die Schreinerei, die Lackiererei, ein Lager und die Sozialräume des städtischen Bauhofs in der Herbrechtinger Straße. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Polizei ermittelte Funkenflug in der Schreinerei als Brandursache.