Die Giengener Schranne wird zur "Markthalle des Genusses"

Bella Italia in der Giengener Schranne? Wenigstens ein bisschen, wenn dort am Samstag, 21. Oktober, eine neue Veranstaltung Premiere feiert: die "Markthalle des Genusses". Lange und ausgiebig essen und trinken, Musik hören und gemeinsam einen guten Abend verbringen - das ist der Plan hinter dem neuen Format, das sich die Stadt Giengen gemeinsam mit den beiden Köchen Jörg Widmann und Uwe Hoffmann überlegt hat.

Von 18.30 Uhr bis 21 Uhr haben maximal 200 Gäste die Möglichkeit, an zehn verschiedenen Marktständen Speisen und Getränke aus der Region zu probieren. "Ich weiß, dass man bei uns in Deutschland nicht so lange isst. In Italien aber schon", so Oberbürgermeister Dieter Henle schmunzelnd. Schon vor der Pandemie, so erklärt er, hat er mit Widmann und Hoffmann an einem neuen Format gebastelt, jetzt soll es endlich so weit sein. Die Schranne als ehemaliger Kornspeicher bedeutet für Henle dabei den bestmöglichen Ort für die Premiere der Markthalle.

Lange Tafeln in der Mitte der Schranne

Das Konzept zunächst auf einen Blick: In der Giengener Schranne werden in der Mitte lange Tafeln aufgestellt, an denen die Gäste Platz nehmen können. Der Vorverkauf für die Veranstaltung läuft bereits, es gibt auch die Möglichkeit, Firmentische zu buchen. Für 49 Euro können die Besucher dann den ganzen Abend lang alles essen, was sie an den zehn aufgebauten Marktständen anlacht. Getränke sind bei den 49 Euro nicht dabei, auch hier wird es aber eine große Auswahl von regionalen Herstellern geben. Frank Widmann von Widmanns Albleben in Zang und Uwe Hoffmann vom gleichnamigen Restaurant in Herbrechtingen werden kochen. Beide haben einst dem Wirtekreis angehört und beispielsweise das Wirtefest am Heidenheimer Schloss mit organisiert. "Wir zwei waren schon immer sehr gute Kollegen", betont Widmann, dem das neue Format vor allen Dingen deshalb gefällt, weil es so lebendig ist.

Gemeinsam mit einigen regionalen Erzeugern haben sich Widmann und Hofmann ein breit gefächertes Menü für den Abend ausgedacht und dabei vor allem Wert auf nachhaltige und saisonale Produkte gelegt. Kleiner Vorgeschmack gefällig? Als Aperitif wird es unter anderem Gin Tonic von den Tafelmännern aus Hürben und Widmanns Wermut, hergestellt in der Hermaringer Destillerie Brezger, geben. Dazu gereicht werden verschiedene Flammkuchen, darunter auch eine vegane Variante. Die Vorspeisen reichen von Fisch über Gemüse bis hin zu einem Alblinsensalat, Aufstriche beispielsweise kommen vom Talhof in Heidenheim. Noch vor dem Hauptgang scheint die Liste endlos lang: Suppen (auch vegane), Brote und Salate wird es geben. "Wir wollen nicht nur einen Hauptgang bieten, sondern einen wunderschönen Abend", formulierte Henle dazu passend.

Regionale und saisonale Speisen

Für die Hauptspeise setzen die beiden Köche mitunter auf Ente, Reh, Wildschwein und Schwein mit verschiedenen Beilagen - alles aus heimischer Jagd oder von der Biotal-Hofgemeinschaft in Eselsburg. "Nichts wird einfach nur nachgekocht und alles passt in die Saison", betont Widmann. Desserts, darunter glutenfreies Gebäck oder spezielle Eiskreationen, werden auch nicht fehlen, für guten Kaffee wird ein Barista kommen. Die Weine für die Markthalle stammen zum Teil aus Württemberg und zum Teil aus Sizilien. In Summe arbeiten die beiden Köche mit 16 regionalen Erzeugern zusammen, um den Abend zu stemmen. Für die musikalische Umrahmung spielen die Bands "pickup" sowie "YOU'n'ME".

Henle erhofft sich, dass die Markthalle ebenso einschlagen wird wie beispielsweise das Open-Air-Konzert mit Ray Wilson vor dem Rathaus. Für die Markthalle greift die Stadt einmal mehr auf Bundesfördermittel zurück, um die Stadt zu beleben und Gäste aus der ganzen Region nach Giengen zu holen. "In Giengen passiert was und es ist schön, dass jetzt auch kulinarisch etwas passiert", so Widmann, der zudem das Bistro Knopf bei Steiff betreibt. Henle freut sich auf kulinarische Spaziergänge durch die Giengener Schranne, die im Gegensatz zum Open-Air-Konzert und zum Winzersommer auch bei schlechtem Wetter nicht gefährdet sind. Und eine Neuauflage, verrät er, hat er auch schon im Kopf.

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