Wenn Matthias Miller als Nachfolger von Jürgen Edel im April seinen Posten als neues Vorstandsmitglied bei der Volksbank Brenztal antritt und dann in einer Doppelspitze mit Jochen Wahl fungiert, wird er seinen Arbeitsplatz bei einem Kreditinstitut antreten, das maßgeblich von Stabilität geprägt ist - trotz mitunter schwierigen Rahmenbedingungen.
Dass es 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutliche Veränderungen geben werde, sei nach Ansicht von Vorstand Wahl nicht zu erwarten. "Mit dem vergangenen Geschäftsjahr waren wir insgesamt zufrieden", so Interims-Vorstand Wolfgang Weber.
Was sich abgezeichnet hat, ist eingetroffen: Nach sehr guten Jahren beim Bauträgergeschäft herrsche nun eher Flaute. "Wir sehen hier auch keine Trendwende", so Wahl.
Dagegen sei die Nachfrage nach bankeigenen Sparprodukten nach den mehrfachen Erhöhungen des Leitzinses wieder gestiegen. Anlagemöglichkeiten für ein bis drei Jahre würden auf reges Interesse stoßen. Gefragt, trotz teils anderer Prognosen, sei das Wertpapiergeschäft. Der Umsatz mit Aktien und Fonds hatte sich 2023 um 5 Millionen Euro (8,5 Prozent) auf 63 Millionen Euro erhöht.
Kaum Kreditausfälle auch wegen guter Beschäftigungslage
Beim Kreditgeschäft erhöhten sich der Volksbank Brenztal zufolge die Forderungen an Kunden um 4 Millionen Euro (0,6 Prozent) auf 648 Millionen Euro. "Wir hatten nur vereinzelte Kreditausfälle und sehen auch für 2024 keine Gefahren. Das hängt auch mit der guten Beschäftigungslage zusammen. Auf privater Seite kommt es dadurch nicht zu Schwierigkeiten bei der Baufinanzierung. Auch auf Firmenseite sehen wir wenig Probleme", so Vorstand Wahl.
Die Bilanzsumme nahm mit 902 Millionen Euro im Vergleich zu (2022: 913 Millionen Euro) leicht ab, auch die Kundeneinlagen haben mit 655 Millionen Euro (2022: 655 Millionen Euro) ein klein wenig abgenommen. Das gesamte betreute Kundenvolumen konnte auf etwa 1903 Milliionen Euro beziehungsweise um 2 Prozent gesteigert werden. Das Betriebsergebnis vor Bewertung und Steuern erreicht 0,99 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. "Es liegt über dem Durchschnitt vergleichbarer Genossenschaftsbanken", so Weber. Das Ergebnis werde getragen von einem gestiegenen Zinsüberschuss und einem stabilen Provisionsüberschuss.
Derzeit werden 124 Mitarbeitende (einschließlich Teilzeit) beschäftigt, davon sieben Auszubildende). 15.022 Mitglieder sind Teilhaber der Genossenschaft.
Nach dem Umzug der SB-Filiale von der Ulmer Straße in das Sundgaucenter auf der anderen Straßenseite seien keine weiteren Veränderungen bei den Geschäftsstellen geplant.