Wir erinnern uns: Als Christian Meringolo im vergangenen Jahr die Reihe „Halb 8“ auf dem Giengener Rathausplatz, natürlich an einem Donnerstag, eröffnete, machten sich schon die Vorboten eines Sturms bemerkbar. Gerade einmal knapp 30 Minuten konnte der Künstler mit seiner Band das Publikum unterhalten, dann begab es sich wegen eines Unwetters auf die Flucht ins Trockene. Kulturamtsleiter Andreas Salemi blieb nichts anderes übrig, als den Auftaktabend abzubrechen. Schade für die Musiker, schade für das Publikum.
Jetzt die gute Nachricht: Meringolo wird wieder nach Giengen kommen und in der Reihe der Gratis-Konzerte in Giengens Mitte auftreten. Nicht zum Auftakt, sondern am dritten Termin.
Los geht es am 27. Juni mit Cris Cosmo und Band, die deutsche Texte mit handgemachtem Pop, Latino-Reggae-Einflüssen und Live-Beats mischen. Am 4. Juli kommen die Jazzspätzle auf die Bühne auf dem Rathausplatz. Sie bedienen viele Genres: Swing, Pop, Rock, Jazz und Funk. Italienisches Lebensgefühl will dann, hoffentlich bei gutem Wetter, am 11. Juli Christian Meringolo vermitteln.
Erst Pause wegen Stadtfest, dann keltische Töne auf dem Rathausplatz
Keltische Töne gibt es am 25. Juli – in der Woche davor pausiert die Reihe wegen des Stadtfestes – mit der Formation Cul na Mara. Ein besonderer Reiz dürfte in der Kombination von traditionellen Instrumenten wie der Highlandpipe, der Uilleannpipe, Flöten, Akkordeon, Bouzouki, Mandoline mit modernen Instrumenten wie Gitarren, E-Bass und Drums liegen.
Gute Bekannte in der Region sind Liberty, die am 1. August auftreten werden. Seit 1988 sind die fünf Vollblutmusiker unterwegs und überzeugen durch souveräne, musikalische und natürliche Auftritte. Am Donnerstag darauf will Yvonne Isegrei mit ihrer Gitarre und ihrer Stimme dem Blues einen besonderen Ausdruck verleihen. Viele Jahre tourte sie mit der Al Jones Bluesband durch Europa. Coverversionen unterschiedlichster Interpreten soll es am 15. August mit den Flapjacks geben, die zudem noch den Saxofonisten Lee Mayall mit nach Giengen bringen. Am 22. August endet die Reihe der Konzerte, für die kein Eintritt genommen wird: Wanted werden dann zu sehen und hören sein.
„Mir war es wichtig, auch bei der diesjährigen Auflage eine Mischung zu bieten: An Bands, die man kennt, und solchen, die noch nie in Giengen zu hören waren. Aber auch unterschiedliche Stilrichtungen sollen bedient werden“, so Kulturamtsleiter Andreas Salemi zur Zusammenstellung für die acht Abende, die jeweils um 19.30 Uhr beginnen.
Bis zu 50 Gruppen bewerben sich jedes Jahr für einen Auftritt in Giengen
Bis zu 50 Bands hätten sich in diesem Jahr für einen Auftritt bei ihm beworben. „Da musste ich der Mehrzahl absagen, zumal ich auch selbst nach Musikerinnen und Musikern schaue“, so der Kulturamtsleiter. Die Reihe „Halb 8“ ist wohl das größte kulturelle Zugpferd in der Stadt – und offenbar auch bei Bands als Auftrittsmöglichkeit hoch angesehen.
In diesem Jahr dürfte die Lamm-Baustelle, die ein wenig Platz wegnimmt, keine Probleme verursachen. 2025 könnte das dann schon anders aussehen: Im kommenden Jahr soll, so zumindest der Plan, der Abriss einiger Gebäude schräg gegenüber dem Rathaus – beispielsweise Tedi und Kanne – erfolgen. „Wir müssen uns dann Gedanken machen, wo wir, falls nötig, die Reihe stattfinden lassen können. Es gibt Alternativen“, sagt Salemi.
Fotobox kommt erstmals zum Einsatz
Bei der neunten Auflage von „Halb 8 – in Giengen spielt die Musik“ ist einiges wie in den Jahren davor. Der Eintritt ist frei, die Bands starten um 19.30 Uhr und die Vereine bewirten. Außerdem wird der ADFC in Giengen wieder die Möglichkeiten bieten, dass Fahrräder abgestellt werden können und beaufsichtigt werden. Neu in diesem Jahr: Auf dem Platz soll eine Fotobox aufgestellt werden, die ebenfalls kostenlos genutzt werden kann. „Ein Giengener kam mit der Idee auf mich zu und wir machen das auch“, so Salemi.