Einkaufen rund um die Uhr – so soll das Konzept von Olaf Holzer funktionieren
Noch sind die Regale nicht gefüllt, ist im Kühlschrank nichts zu finden und auch die Obst- und Gemüsetheke ist leer. Doch das wird sich in einigen Wochen ändern. Dann wird ein neues, innovatives Kapitel Nahversorgung an der Stettbergstraße in Burgberg aufgeschlagen.
Ende Mai/Anfang Juni will Olaf Holzer starten: mit dem Oberberger Lädle, dem Dorfladen für Burgberg. „Die Stärkung der Nahversorgung ist ein Bedürfnis in unserem Ort. Mit dem Lädle will ich einen Mehrwert für den Ort schaffen“, so Holzer, dem nach einem Besuch der Brenzbox, einer Einkaufsmöglichkeit beim Mooseum in Bächingen, im vergangenen November die Idee für Burgberg kam.
Der Einkauf in der Brenzbox ist mithilfe einer App von Montag bis Samstag rund um die Uhr möglich. Für das Lädle in Burgberg will Holzer ebenfalls auf die App-Lösung setzen, geht aber darüber hinaus: Es wird auch möglich sein, auf normalem Weg dort stundenweise einzukaufen. „Drei Stunden unter der Woche sind mal geplant“, sagt der Initiator des Dorflädles, der dafür auch schon Personal zur Hand hat.
Wer außerhalb der Zeiten, an denen die Kasse besetzt sein wird, einkaufen gehen möchte, kann mittels App einchecken, die Produkte, die er ersteht, scannen und bezahlen – rund um die Uhr, also 24/7, wie man heutzutage sagt, montags bis samstags.
„Ein Vorteil der Lösung mit der App ist, dass es möglich ist, schon vor dem Einkauf zu sehen, welche Produkte im Moment verfügbar, nur in geringen Mengen vorhanden oder gerade nicht vorrätig sind“, so Holzer.
Durch die Öffnungszeiten mit Personal will er vor allem Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit zum Einkauf im Ort bieten. An den Abenden und an den Samstagen setzt er auch auf jüngeres Publikum, die das Angebot vor der Haustür nutzen.
33 Quadratmeter groß ist der Raum an der Stettbergstraße 45, wo früher die „Linde“ zu finden war. „Die Auswahl der Produkte soll sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausrichten. Wir werden mit einer Grundausstattung beginnen und das Angebot entsprechend dem Einkaufsverhalten und den Vorschlägen der Leute, die hier einkaufen, anpassen“, sagt Holzer.
Er werde versuchen, regionale Produkte anzubieten und habe schon mit Erzeugern gesprochen. Es werde aber auch Fertigprodukte geben. „Das Angebot wird eine Mischung sein“, so Holzer, Geschäftsführer der gleichnamigen, in Bolheim ansässigen Firma und Stadtrat der CDU im Giengener Gemeinderat.
Er hoffe sehr, dass das Angebot angenommen werde. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien bislang durchweg positiv. „Das Überleben eines Dorfladens hängt letztlich aber stark von der Akzeptanz der Bürgerschaft ab und dem Willen, dort einzukaufen“, so der Geschäftsmann. Die Chance, dass es klappen könnte, sieht Holzer aber durchaus gegeben, aus mehreren Gründen: Man werde preislich zwar nicht mit Discountern mithalten können, doch bei weiterhin steigenden Preisen für Energie gleiche der Einkauf vor Ort manches aus.
Es habe lange Zeit keine Einkaufsmöglichkeit dieser Art im Ort gegeben. Man habe in der Zeit eventuell gesehen, was fehle. „Vielleicht schaffen wir es, durch das Angebot das Bewusstsein für den Laden im Dorf zu schärfen“, so Holzer, der auch einen Paketshop installieren will.
Wichtig sei ihm aber auch, einen Austausch zu schaffen. Dieser soll unter anderem über eine Info-Tafel im Eingangsbereich ermöglicht werden. Darüber hinaus will Holzer die Historie des Ortes aufzeigen – mittels Kopien von Bildern aus dem Stadtarchiv. Auch das Betrachten der Fotos könne Gespräche initiieren.
Die Finanzierung der Ausstattung und Instandsetzung wird durch ein Förderprogramm unterstützt. Die Leader-Aktionsgruppe Brenzregion unterstützt Kleinprojekte wie das in Burgberg mit maximal 20.000 Euro – vorausgesetzt die Laufzeit von mindestens fünf Jahren wird eingehalten.