Fitte Seniorin

Wie Uta Mühlberger aus Giengen mit 84 Jahren noch das Sportabzeichen schafft

Bereits sechzig Mal hat die 84-jährige Uta Mühlberger aus Giengen das deutsche Sportabzeichen absolviert. Im April wurde sie dafür in Stuttgart geehrt – als einzige Frau Baden-Württembergs in ihrer Altersklasse. Was sie antreibt:

Seitdem sie 24 Jahre alt ist, absolviert Uta Mühlberger jährlich das deutsche Sportabzeichen. Im vergangenen Jahr hat sie es wieder getan: zum sechzigsten Mal und – wie jedes Jahr – mit Gold abgeschlossen.

Selbstverständlich und bescheiden

Die 84-Jährige sieht es als Selbstverständlichkeit, das deutsche Sportabzeichen in jedem Jahr zu absolvieren, schließlich trägt sie das von klein auf in sich: „Ich war in meiner Jugend im Sportverein. Die Leichtathleten haben dann mit dem Sportabzeichen angefangen und konnten auch mir die Disziplinen besser erklären und beibringen“, sagt sie.

Dabeibleiben, auch wenn man schon einige Sportabzeichen hat, ist der Reiz an dem Ganzen.

Uta Mühlberger, Seniorin

„Man ist bestrebt, dabeizubleiben, wenn man schon einige Sportabzeichen hat“, erläutert Mühlberger ihre Motivation, das Abzeichen 60 Mal zu wiederholen. „Das ist der Reiz an dem Ganzen“, fügt sie hinzu. Das Geheimrezept für die erfolgreiche jährliche Wiederholung des Abzeichens ist es laut Uta Mühlberger, immer dabeizubleiben: „Wenn man einmal aussetzt, schafft man die einzelnen Disziplinen nicht mehr“, sagt sie.

Ehrung in Bad Cannstatt

Bei einer Ehrung durch die Landesregierung wurden bei einem feierlichen Essen Sportlerinnen und Sportler ausgezeichnet, die das deutsche Sportabzeichen mit mehr als 50 Wiederholungen absolviert haben. In kleinen Gruppen wurden die Geehrten auf die Bühne gebeten und von Staatssekretär Volker Schebesta mit einem Präsent bedacht.

In der Absolventenklasse von Uta Mühlberger mit 60 Wiederholungen waren zur Ehrung im kleinen Kursaal in Bad Cannstatt vier andere Sportler anwesend und wurden ausgezeichnet – alles Männer: Uta Mühlberger war bei der Verleihung die einzige Frau mit 60 oder mehr Wiederholungen des Sportabzeichens aus Baden-Württemberg. Für Mühlberger keine Überraschung: „Ich war früher schon bei diesen Ehrungen dabei. Dort sind häufig viel mehr Männer als Frauen dabei“.

In Zukunft mit der Familie?

Auch das Familien-Sportabzeichen hat Uta Mühlberger bereits gemeistert. Gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrer Enkelin wagte sie es in den vergangenen beiden Jahren die Disziplinen zu absolvieren. Ihr Sohn Markus hat selbst bereits etliche Sportabzeichen bestanden. „Meine Enkelin ist auf das Reiten umgestiegen, also das Familienabzeichen zu bekommen wird jetzt ein bisschen schwerer“, sagt sie.

Durch andauernde Rückenprobleme steht für die 85-Jährige eine erneute Wiederholung des Abzeichens auf der Kippe. „Man macht ja auch nur, was man kann. Mal schauen, ob ich es wieder hinbekomme“, sagt sie. Selbst die Gartenarbeit fällt Mühlberger durch ihren Rücken schwer. Aufgeben möchte sie ihr alljährliches Abzeichen aber nicht: „Wie sagt man so schön: Sag niemals nie“.

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Was musste Uta Mühlberger meistern?

Auch Absolventen des Deutschen Sportabzeichens mit über 80 Jahren müssen eine sportliche Meisterleistung stemmen. In der Kategorie Ausdauer kann man den 3.000-Meter-Lauf wählen. Für das Gold-Abzeichen müsste man diesen als über 80-jährige Frau in unter 23,40 Minuten bewältigen. In der Kategorie Kraft muss der Medizinball 6,25 Meter weit geworfen werden. Beim Laufen über 50 Meter in der Kategorie Schnelligkeit sind diese in 12 Sekunden zu meistern. In der letzten Kategorie Koordination muss im Weitsprung 2,40 Meter gesprungen werden.

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