Der frühere Kindergarten an der Ecke Kastanienstraße und Tannenstraße in Hohenmemmingen wird in den kommenden Wochen abgerissen. Das Gebäude wurde bereits entkernt, das bedeutet, alle noch verwertbaren Bauteile aus Holz oder Metall wurden ausgebaut, sodass nur noch die Gebäudehülle übrig ist.
Das Gebäude, das direkt an die Kirche Zur Heiligen Familie angebaut ist, war zunächst der Kindergarten der katholischen Kirchengemeinde. Zuletzt wurde es vom Waldorfkindergarten genutzt, bevor dieser nach Giengen umzog. In den vergangenen Jahren stand das zweistöckige Gebäude leer. Weil die Bausubstanz zunehmend schlechter wurde, beschloss die katholische Kirchengemeinde als Eigentümerin im vergangenen Jahr den Abbruch.
Zukunft des Grundstücks ausloten
Was danach mit dem Grundstück geschehen soll, ist noch unklar. Beim Bürgerdialog in Hohenmemmingen wurde Oberbürgermeister Dieter Henle darauf angesprochen. Henle erklärte, die Stadtverwaltung lote diese Frage aktuell gemeinsam mit der Kirchengemeinde aus. Dabei werde man auch prüfen, ob eine sogenannte Innenentwicklung möglich wäre. Sprich: Auf dem Gelände könnte beispielsweise Wohnbebauung entstehen.
Die künftige Entwicklung ist auch im Zusammenhang mit der nördlich angrenzenden Kirche zu sehen. Wie im vergangenen Jahr anlässlich einer Gemeindeversammlung bekannt wurde, könnte das Gotteshaus in einigen Jahren profaniert werden. Der aus den 1950er-Jahren stammende Bau wäre dann nicht länger Kirchengebäude und könnte verkauft werden.
Hintergrund sind auch hier Baumängel, wenn auch noch nicht so gravierende wie am früheren Kindergarten. Weil aber der Sanierungsaufwand hoch ist und die Zahl der Gläubigen sinkt, hat die Kirchengemeinde 2024 einen mehrjährigen Prozess gestartet, der das katholische Gemeindeleben in Hohenmemmingen in eine Zukunft ohne festes Kirchengebäude führen könnte.