Mit dem Artikel bringen die Heidenheimer Zeitung und der Verein „Bürger für Giengen“ kritische Themen an die Öffentlichkeit, die die Stadtverwaltung Giengen unter Leitung von Oberbürgermeister Henle wohl lieber ohne öffentliches Aufsehen durch den Gemeinderat gebracht hätte. Dank des Vereins funktioniert das bisherige Vorgehen, erst im Gemeinderat zu beschließen und dann die Öffentlichkeit zu informieren, in Giengen nicht mehr. Mit der Gemeinderatswahl und der Wahl eines weitgehend unbekannten Kandidaten der AfD mit den meisten Stimmen lässt sich auch die Unzufriedenheit am bisherigen Gemeinderat nicht mehr verbergen.
Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung war das von wenigen Ausnahmen abgesehen ein Abnick-Gremium. Mit der Wahl einiger neuer Stadträte ändert sich das hoffentlich. Zum Thema Windkraft und Photovoltaik stellt sich die Stadt Giengen in Person von Herrn Henle immer wieder gerne als überzeugte Befürworter der Energiewende dar. Angesichts der versäumten Photovoltaik-Pflicht für die riesigen Lagerhallen im GIP A7 erscheint mir das wenig glaubhaft. Nach meiner Wahrnehmung ist Giengen hier mal wieder bei den Nachzüglern. Ähnlich ist sie bei Gewerbebauten in der Stadt um Jahre hinter der aktuell gebotenen zukunftssicheren Entwicklung her.
Das vorherrschende Motiv für den Bau von Windkraftanlagen im Gemeindewald scheint mir eher die Sicherung beträchtlicher langfristiger Einnahmen zu sein. Da kann man dann schon in Kauf nehmen, dass der gerodete Wald 30 Jahre braucht, um nachzuwachsen. Schön aussehen tut es auch nicht, aber spazieren gehen kann man unter den Windrädern ja immer noch. Und nachts erfreut man sich an den Warnblinklichtern für die Flieger. Tatsächlich wird hier zunächst Natur zerstört und dem lokalen Klima geschadet.
Roland Trauter, Giengen